Gemüse
Gemüse trägt wesentlich dazu bei, dass wir uns fit fühlen und gesund bleiben, das belegen viele Studien. Diese positive Wirkung liegt an wertvollen Inhaltsstoffen wie Vitaminen, Mineralstoffen, sekundären Pflanzenstoffen und auch Ballaststoffen, die wir mit dem Verzehr von Gemüse aufnehmen. Wen wundert es da, dass auch eine optimale Ernährung der Pflanzen ein wesentlicher Faktor im Gemüseanbau ist.
Gemüse eine komplexe Vielfalt – Geschmack, Optik, Qualität und Ertrag
Bei der Erzeugung von Gemüse steht die Qualität an erster Stelle. Dazu muss besonderes Augenmerk auf eine angemessene Versorgung der Kulturen mit Mineralstoffen Wert gelegt werden, denn sie bestimmen die Bildung der wertgebenden Inhaltsstoffe. Dies gilt für Freilandkulturen genauso wie für den geschützten Anbau.
- Qualitätsgemüse für die menschliche Ernährung durch eine ausgewogene Düngung der Pflanzen.
- Kalium ist wichtig für die Ertragssicherheit.
- Marktwert mit einer Magnesiumdüngung optimieren.
- Geschmack und Aroma werden durch Schwefelversorgung verbessert.
Qualität für die menschliche Ernährung
Gemüse hat einen besonderen Stellenwert in der menschlichen Ernährung. Dank des Reichtums an Wert gebenden Inhaltsstoffen und den sehr geringen Fettgehalten ist Gemüse einfach gesund. Gemüse trägt auch wesentlich zur Versorgung des Menschen mit Mineralstoffen bei. Deshalb muss der Düngung besondere Bedeutung zugemessen werden.
Anders als bei den landwirtschaftlichen Kulturen liegt der Erntezeitpunkt von Gemüsearten oft mitten in der vegetativen Entwicklung. Deshalb muss rechtzeitig ein ausreichendes Nährstoffangebot zur Verfügung gestellt werden.
Der Gemüsebau gehört zu den anspruchsvollsten Bereichen der pflanzenbaulichen Produktion. Die hohen Nährstoffansprüche der Kulturen sind bei Blatt- und Knollengemüse besonders ausgeprägt.
Marktwert | Innere Qualität, Gesundheitswert | Eignungswert |
Geschmack | Nährstoffe | Frischverbrauch |
Farbe | Mineralstoffe | Konservierung |
Form | Vitamine | |
Größe | Ballaststoffe | |
Gewicht | ||
Konsistenz |
Die wichtigsten Nährstoffe für Gemüse
Kalium – für die Ertragssicherheit
Grundvoraussetzung für die Erzeugung hoher Erträge und Spitzenqualitäten ist eine optimale Kaliumversorgung. Die meisten Gemüsearten zeichnen sich durch einen hohen Kaliumbedarf aus. Dieser ist etwa um ein Drittel höher als der Stickstoffbedarf. Die Höhe der Kaliumdüngung richtet sich nach der Nährstoffabfuhr, wobei man fünf Gemüsegruppen unterscheiden kann.
Bereich |
K2O (kg/ha) |
Gemüsearten |
sehr niedrig | < 100 | Brokkoli, Buschbohnen, Erbsen, Feldsalat, Radicchio, Radieschen, Rosenkohl, Stangenbohnen, Spargel |
niedrig | 100-150 | Blumenkohl, Grünkohl, Kopfsalat, Petersillie, Porree, Spinat, Zuckermais, Zwiebeln |
mittel | 150-200 | Chinakohl, Eichblattsalat, Kohlrabi, Wirsing |
hoch | 200-250 | Chicoree, Eissalat, Endivien, Rettich, Rotkohl, Tomate, Weißkohl |
sehr hoch | > 250 | Fenchel, Möhren, Rote Beete, Sellerie, Zucchini |
Gruppierung der Gemüsearten nach Höhe des Kalium-Entzuges durch den Marktertrag
Magnesium und Schwefel – zur Sicherung der Qualität
Magnesium
Magnesium, der Nährstoff für das Blattgrün, ist verantwortlich für die Ausfärbung der Ernteprodukte. Mangelnde Grünausfärbung führt bei zahlreichen Gemüsearten zu einem deutlich verringerten Marktwert. Des Weiteren kommt es zu Stoffwechselstörungen in der Pflanze und häufig auch zu einer Nitratanreicherung. Die Höhe des Magnesium-Bedarfs ist vergleichbar mit der des Phosphats. Je nach Ertragsniveau und Kulturart nehmen die Pflanzen 30-70 kg MgO ha-1 auf.
Schwefel
Zur Erzeugung bester Qualität benötigen alle Feldgemüsearten neben Kalium und Magnesium eine relativ hohe Schwefelzufuhr.
Schwefel aktiviert wichtige Enzyme im Energie- und Fettsäurestoffwechsel. Er ist unerlässlich für die Synthese schwefelhaltiger Aminosäuren, nimmt Einfluss auf die gesamte Proteinsynthese und wirkt sich somit positiv auf den Ertrag aus.
Durch die S-Düngung wird bei Gemüse die Bildung von Lauch- und Senfölen, die für Geschmack und Aroma verantwortlich sind, ebenso wie der typische Geschmack und Geruch verschiedener Kohlarten und von Spargel positiv beeinflusst.
Eine optimale Schwefelversorgung führt zu einer effizienten Stickstoffverwertung. Denn bei Schwefelmangel kann der aufgenommene Stickstoff nicht in Proteine umgebaut werden und es erfolgt ein Signal an die Wurzeln, weniger Stickstoff aufzunehmen. Um Stickstoff optimal zu nutzen, muss also der Pflanzenbedarf an Schwefel gedeckt sein. Schwefelmangel kann auch zu einer Erhöhung der Nitratgehalte in den Ernteprodukten beitragen.
Schwefel ermöglicht der Pflanze, ihre physiologischen Prozesse auch bei Trockenstress optimal aufrecht zu erhalten und Ertragsverluste zu vermeiden oder zumindest zu minimieren. Schwefel ist Bestandteil des Stoffwechselproduktes Glutathion, das als Antioxidant bei Trockenstress entstehende Sauerstoffradikale unschädlich macht und somit Nekrosen an den Blättern verhindert.
Welcher Kaliumdünger zu welchen Kulturen?
Die meisten Freilandgemüsearten sind besonders im Jugendstadium (als Keimlinge und Setzlinge) chloridempfindlich. Deshalb sollte bei einer Düngung vor der Aussaat und dem Pflanzen sowie bei der Kopfdüngung Kalium und Magnesium in Sulfatform gegeben werden.
Die positive Wirkung sulfatischer Kaliumdünger konnte in zahlreichen Versuchen u.a. anhand der Auflaufrate ermittelt werden.
besonders chloridempfindlich während der gesamten Vegetationsperiode |
als chloridverträglich gelten |
Bohne | Mangold |
Chicoree | Sellerie |
Gurke | Rote Beete |
Kürbis | Spargel |
Zucchini | |
Zwiebel |
Übersicht über chloridempfindliche und chloridverträgliche Gemüsearten
Düngeempfehlungen für Gemüse
Da die meisten Gemüsearten chloridempfindlich sind, sollte darauf geachtet werden, dass vornehmlich chloridfreie Düngemittel eingesetzt werden. Der beste Zeitpunkt für die sulfatische Kaliumdüngung ist kurz vor dem Auspflanzen.
Empfehlungen für Bodendüngung
Die nachfolgenden Düngungsempfehlungen sind berechnet am Nährstoffentzug des Haupternteproduktes auf Basis optimaler Boden-Nährstoffgehalte (in Deutschland Bodengehaltsklasse „C“). Zuschläge für standortspezifische Verluste durch Auswaschung, Fixierung oder Erosion sind dabei nicht berücksichtigt.
- PatentKALI®: Bei guter Bodenversorgung und je nach Bedarfsgruppe werden 300-1200 kg/ha ausgebracht.
- ESTA® Kieserit: Ca. 200-300 kg/ha auf Mg-Mangelstandorten und bei weitem K:Mg-Verhältnis im Boden.
Produktempfehlungen
Empfehlungen für Blattdüngung
Die Blattdüngung versorgt die Pflanze effektiv mit den Mikronährstoffen Bor, Mangan und Zink.
Zudem ergänzt sie gezielt die Bodendüngung mit schnell verfügbaren Makronährstoffen wie Magnesium oder Schwefel. In Phasen mit starkem Wachstum deckt die Düngung über das Blatt Bedarfsspitzen ab und sorgt zuverlässig auch bei Trockenheit oder einer zu langsamen Schwefelmineralisation für eine optimale Nährstoffversorgung.
Dies sichert beste Erträge und Qualitäten. Sind bereits Mangelsymptome aufgetreten, so verschafft die Blattdüngung eine effektive und schnellstmögliche Abhilfe.
Produktempfehlungen
epsoTOP als Ergänzungsmaßnahme zur Bodendüngung oder epsoMICROTOP zur vorbeugenden Behandlung von Bor- und Mangan-Mangel, als 2-3 %ige Lösung (20-23 kg/ha) in ein- oder zweimaliger Anwendung.