Kartoffel
Eine tolle Knolle – schmackhaft und gesund: Die Kartoffel hat bei uns einen festen Platz auf dem Speiseplan. Rund 60 Kilogramm isst jeder Deutsche im Schnitt pro Jahr. Für abwechslungsreichen Geschmack sorgen allein in Deutschland über 200 Sorten. Die Kartoffelstärke ist allerdings auch im „Non-Food-Bereich“ sehr gefragt. Sie wird in der Papierindustrie, als Baustoff, als Klebstoff, in der Biotechnologie, als Reinigungsmittel, in der Kosmetik und in pharmazeutischen Produkten eingesetzt.
Die Kartoffel – Nahrungsmittel und nachwachsender Rohstoff
Ganz gleich welche Verwertungsrichtung das Ziel ist: Ertrag und die spezifisch geforderte Qualität bestimmen die Wirtschaftlichkeit. Wesentlich ist dabei ein hervorragendes Anbaumanagement mit Blick auf die Düngung, denn sie bestimmt den Erfolg maßgeblich.
- Qualitätsanforderungen im Kartoffelanbau bestimmen die Düngestrategie.
- Sichere Erträge und beste Kartoffelqualität durch Kalium.
- Magnesium-Mangel nicht riskieren, Assimilationsleistung und Wurzelwachstum sind gefährdet.
- Mikronährstoffe stärken die Kartoffelpflanzen.
Qualitätsanforderungen im Kartoffelanbau bestimmen die Düngestrategie
Der Einsatzbereich der Kartoffel hat sich in den letzten Jahren stetig erweitert. Neben der traditionellen Verwendung als Nahrungsmittel nimmt ihre Bedeutung im „Non-Food-Bereich“ immer mehr zu. So wird die aus der Kartoffel extrahierte Stärke in der Papierindustrie, als Baustoff, als Klebstoff, in der Biotechnologie, als Reinigungsmittel, in der Kosmetik und in pharmazeutischen Produkten eingesetzt.
Die Wirtschaftlichkeit des Kartoffelanbaus wird durch den Ertrag und die Qualität bestimmt. Grundlage hierfür ist zum einen der natürliche Standort und zum anderen eine richtige Sortenwahl in Abhängigkeit von der Verwertungsrichtung sowie einer kontrollierten Bestandesführung. Neben Pflegemaßnahmen kommt der Düngung eine große Bedeutung zu, da die Kartoffel einen hohen Nährstoffbedarf (Nährstoffzehrer) besitzt. Eine an die Ertragsleistung angepasste Düngung nimmt positiven Einfluss auf eine Vielzahl von Qualitätsmerkmalen. Ebenso wird die Widerstandskraft der Pflanzen und die Lagerfähigkeit der Knollen verbessert.
Die wichtigsten Nährstoffe für Kartoffeln
Kalium – für sichere Erträge und beste Kartoffelqualität
Kalium wird mengenmäßig am stärksten von den Pflanzen aufgenommen und bestimmt maßgeblich den Ertrag und die Qualität. Ein Kartoffelbestand entzieht dem Boden pro 10 t Knollenertrag ca. 60 kg K2O.
Kalium nimmt positiven Einfluss auf:
- Die Blattgesundheit.
- Die Effizienz der Stickstoffdüngung.
- Den Wasserhaushalt der Pflanzen.
- Den Knollenertrag und den Vitamin C-Gehalt.
- Die Ertragssicherheit.
Unterschiedliche Qualitätsanforderungen im Kartoffelanbau
Die Qualitätsanforderungen im Kartoffelanbau richten sich nach der jeweiligen Verwertungsrichtung (Speise-, Veredlungs-, Stärkekartoffel oder Pflanzkartoffeln). So wird z.B. bei den Veredlungsprodukten (Pommes frites und Kartoffelchips) ein mittelhoher und für die Stärkeproduktion ein hoher Stärkegehalt verlangt.
Bei Speisekartoffeln kommt den Kocheigenschaften größere Bedeutung zu als der Höhe des Stärkegehaltes. So sollen die Kartoffeln beim Kochen nicht zerfallen und keine Verfärbungen aufweisen.
Um den jeweiligen Qualitätsansprüchen gerecht zu werden, kommt es zum einen auf die richtige Sortenwahl und zum anderen auf eine zielgerichtete Düngung an.
So beeinflusst vor allem der Nährstoff Kalium eine Vielzahl von Qualitätsmerkmalen, die sich positiv auf den Anteil an marktfähiger Ware auswirken:
- Kalium vermindert die Verfärbungsneigung in der Knolle wie Schwarzfleckigkeit, Kochdunklung und Rohbreiverfärbung.
- Kalium erhöht den Zitronensäure- und Vitamin C-Gehalt und beeinflusst den Stärkegehalt der Kartoffelknollen.
- Kalium vermindert den Gehalt an reduzierenden Zuckern (wichtig für die industrielle Verarbeitung).
- Durch eine angepasste Kaliumdüngung werden die Ernteverträglichkeit sowie die Lagerfähigkeit verbessert. Dies führt zu einer Herabsetzung der Stoßempfindlichkeit infolge einer guten Knollenausreife.
Schwefel – für Proteinbildung und Stickstoffeffizienz
Schwefel aktiviert wichtige Enzyme im Energie- und Fettsäurestoffwechsel. Er ist unerlässlich für die Synthese schwefelhaltiger Aminosäuren, nimmt Einfluss auf die gesamte Proteinsynthese und wirkt sich somit positiv auf den Ertrag aus.
Eine optimale Schwefelversorgung führt zu einer effizienten Stickstoffverwertung. Denn bei Schwefelmangel kann der aufgenommene Stickstoff nicht in Proteine umgebaut werden und es erfolgt ein Signal an die Wurzeln, weniger Stickstoff aufzunehmen. Um Stickstoff optimal zu nutzen, muss also der Pflanzenbedarf an Schwefel gedeckt sein.
Darüber hinaus ermöglicht Schwefel der Kartoffelpflanze, ihre physiologischen Prozesse auch bei Trockenstress optimal aufrecht zu erhalten und Ertragsverluste zu vermeiden oder zumindest zu minimieren. Schwefel ist Bestandteil des Stoffwechselproduktes Glutathion, das als Antioxidant bei Trockenstress entstehende Sauerstoffradikale unschädlich macht und somit Nekrosen an den Blättern verhindert.
Magnesium, Mangan und Bor – das i-Tüpfelchen durch Blattdüngung
Kartoffeln werden häufig auf leichten, magnesiumarmen Standorten angebaut. Hier muss die Magnesiumversorgung über eine Düngung sichergestellt werden.
Magnesium ist unverzichtbar für die Assimilationsleistung der Pflanzen und beeinflusst die Bildung von Proteinen und Kohlenhydraten sowie deren Einlagerung in die Knollen.
Magnesium, aber auch Mangan fördert die Konzentration wertbestimmender Inhaltsstoffe wie Zitronensäure und Vitamin C. Des Weiteren erhöhen sie die Resistenz der Kartoffelknolle gegenüber der Verfärbungsneigung bei der Weiterverarbeitung von Veredlungsprodukten.
Bor ist wichtig für die Zellausbildung, die Stabilisierung der Zellwände und für die Bildung energiereicher Inhaltsstoffe wie Zucker und Stärke.
Die positive Wirkung von Magnesium aber auch der Mikronährstoffe Mangan und Bor auf die Reduzierung der Schwarzfleckigkeit bei Kartoffeln konnte über Düngungsversuche mit epsoTOP® und epsoMICROTOP® nachgewiesen werden.
Düngeempfehlungen für Kartoffeln
Ziel der Düngung ist es, die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten, um langfristig das natürliche Ertragspotential ausschöpfen zu können. Dazu muss ein optimaler Nährstoffgehalt im Boden erhalten werden (in Deutschland Bodengehaltsklasse „C“), d.h. mit dem Erntegut abgefahrene Nährstoffe müssen durch Düngung ersetzt werden. Zuzüglich zum Nährstoffentzug kommen Zuschläge für standortspezifische Verluste (beispielsweise durch Auswaschung) und zum Ausgleich früherer Defizite.
Der Gesamtentzug eines Pflanzenbestandes ergibt sich aus dem Nährstoffentzug durch Abfuhr des Haupternteproduktes (z.B. Korn, Knolle, Rübe) und des Ernterestes (z.B. Stroh, Kraut, Blatt). Verbleiben die Erntereste auf der Fläche, so muss nur der Nährstoffentzug durch das Haupternteprodukt ersetzt werden.
Empfehlungen für Bodendüngung
Die zu düngenden Nährstoffe sollten in sulfatischer Form ausgebracht werden, da die Kartoffel zu den chloridempfindlichen Kulturen gehört. Der beste Zeitpunkt für die Kaliumdüngung ist kurz vor dem Auspflanzen.
Die Düngung im Kartoffelanbau muss auf die Ertragserwartung und vor allem auf die Verwertungsrichtung abgestimmt sein.
Die nachfolgenden Düngungsempfehlungen sind berechnet am Nährstoffentzug des Haupternteproduktes auf Basis optimaler Boden-Nährstoffgehalte (in Deutschland Bodengehaltsklasse „C“). Zuschläge für standortspezifische Verluste durch Auswaschung, Fixierung oder Erosion sind dabei nicht berücksichtigt.
Bei einem Knollenertrag von 45 t wird für Nährstoffentzüge bei optimaler Nährstoff-Bodengehaltsklasse „C“ pro Hektar folgende Düngung gemessen am Gesamtenzug und Entzug durch Hauptkernprodukte:
Gesamtentzug (inkl. Ernterückstände) 300 kg K2O, 25 kg MgO und 12 kg S pro ha |
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Entzug durch Haupternteprodukt 270 kg K2O, 18 kg MgO und 11 kg S pro ha |
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Produktempfehlungen
Empfehlungen für Blattdüngung
Die Blattdüngung versorgt die Pflanze effektiv mit den Mikronährstoffen Bor, Mangan, Zink oder Kupfer.
Zudem ergänzt sie gezielt die Bodendüngung mit schnell verfügbaren Makronährstoffen wie Magnesium oder Schwefel. In Phasen mit starkem Wachstum deckt die Düngung über das Blatt Bedarfsspitzen ab und sorgt zuverlässig auch bei Trockenheit oder einer zu langsamen Schwefelmineralisation für eine optimale Nährstoffversorgung.
Dies sichert beste Erträge und Qualitäten. Sind bereits Mangelsymptome aufgetreten, so verschafft die Blattdüngung eine effektive und schnellstmögliche Abhilfe.
Magnesium- und Schwefel mit sofortiger Wirkung
20-25 kg/ha epsoTOP® in 5 %iger Lösung (5 kg/100 l).
Mikronährstoffe kombiniert mit Magnesium uns Schwefel
20-25 kg/ha epsoMICROTOP® in 5 %iger Lösung (5 kg/100 l) zur Deckung des Spitzenbedarfs bzw. Bekämpfung latenten Mangels an Magnesium-, Schwefel-, Bor- und Mangan.