Körnerleguminosen
Im Trend liegt seit einigen Jahren der Anbau von Körnerleguminosen. Nicht zuletzt ist diese Entwicklung durch ackerbauliche und klimatische Veränderungen sowie politische Maßnahmen ausgelöst. Die auf Nachhaltigkeit ausgerichtete landwirtschaftliche Produktionsweise hat die heimischen Eiweißpflanzen nun im Blick und damit auch die auflebende Nachfrage nach regional erzeugten Lebens- und Futtermitteln.
Hülsenfrüchte – vielseitig und wertvoll für einen gesunden Ackerbau
Körnerleguminosen haben hervorragende Vorfruchtwirkungen. Sie verbessern die Bodenstruktur, haben eine phytosanitäre Wirkung und versorgen sich in der Symbiose mit Knöllchenbakterien selbst mit Stickstoff aus der Luft. Die ausgewogene Versorgung mit weiteren notwendigen Nährstoffen ist jedoch unerlässlich.
- Proteine und Energie aus dem Anbau heimischer Eiweißpflanzen.
- Kalium bewirkt die vermehrte Bildung von Knöllchenbakterien und ist damit Grundlage hoher Erträge.
- Magnesium fördert die Proteinbildung und -qualität.
- Schwefel verbessert die Stickstoffverwertung und ist unentbehrlich für die Eiweißsynthese.
Proteine und Energie zusätzlich zum Futtermittel
Soja, Ackerbohnen, Erbsen und Lupinen gehören zu den großkörnigen Leguminosenarten. Sie sind besonders proteinreich und besitzen einen hohen Energiewert. Die einheimischen Körnerleguminosen werden vor allem als Ergänzungsfuttermittel zum Sojaschrot eingesetzt.
Nachhaltig hohe Erträge lassen sich nur mit einem optimalen Produktionsverfahren erzielen. Dazu gehört auch eine gezielte Nährstoffversorgung. Körnerleguminosen sind in der Lage, über Knöllchenbakterien Stickstoff aus der Luft zu binden. Voraussetzung für eine effektive Nutzung dieser N-Bindung ist u.a. die optimale Versorgung mit Kalium, Magnesium und Schwefel.
Körnerleguminosen...
- binden mit Hilfe der Knöllchenbakterien Luftstickstoff, der über die Enterückstände für die Folgekultur als nachhaltige N-Quelle zur Verfügung steht.
- besitzen zum Teil tiefe Pfahlwurzeln – dadurch wird zum einen die Bodenstruktur verbessert (Ackerbohne, Lupine) und zum anderen die Nährstoffaufnahme aus tieferen Bodenschichten ermöglicht.
- fördern die Bodenfruchtbarkeit, da sie eine gute Bodengare und Krümelstruktur zurücklassen und der Aufbau stabiler Humusformen gefördert wird.
- beeinflussen das Wasserspeichervermögen und die biologische Aktivität des Bodens positiv.
- machen die Fruchtfolgegestaltung vielfältiger.
- unterbrechen die Infektionskette bodenbürtiger Krankheitserreger.
Die wichtigsten Nährstoffe für Körnerleguminosen
Kalium – ist die Grundlage hoher Erträge
- Kalium hat eine große Bedeutung für die N-Bindung durch Knöllchenbakterien und damit für den Samen- und Proteinertrag.
- Die Wirkung ist sowohl auf eine vermehrte Bildung der Knöllchen als auch auf die gesteigerte Bakterienaktivität zurückzuführen.
- Eine gute Kaliumversorgung fördert die Bildung von Proteinen aus Aminosäuren, da Kalium dafür wichtige Enzyme aktiviert.
- Körnerleguminosen nehmen innerhalb von 6 Wochen (kurz vor der Blüte bis Blühende) fast den gesamten Kaliumbedarf von 220-270 kg/ha K2O auf.
- Einschließlich der bereits abgestorbenen Blätter weisen die Pflanzen zur Zeit der Reife etwa 170-200 kg/ha K2O auf, davon sind etwa 40 % in den Körnern enthalten.
Magnesium und Schwefel – für hohe Proteingehalte und Qualität
Als proteinreiche Pflanzen haben Körnerleguminosen einen hohen Bedarf an Magnesium und Schwefel.
- Eine gute Magnesiumversorgung des Bestandes garantiert eine lang anhaltende Assimilation der Blätter und gewährleistet so eine optimale Einlagerung der Kohlenhydrate in die Körner. Hierdurch wird der Ertrag positiv beeinflusst.
- Magnesium aktiviert eine Vielzahl von Enzymsystemen im Proteinstoffwechsel und nimmt so Einfluss auf den Proteingehalt und die Qualität.
- Eine gute Schwefelversorgung führt zu einer effizienten Stickstoffverwertung. Dies wirkt sich positiv auf den Ertrag aus.
- Schwefel ist unentbehrlich beim Aufbau schwefelhaltiger Aminosäuren und damit für die gesamte Proteinsynthese.
Düngeempfehlungen für Körnerleguminosen
Die nachfolgenden Düngungsempfehlungen sind berechnet am Nährstoffentzug des Haupternteproduktes auf Basis optimaler Boden-Nährstoffgehalte (in Deutschland Bodengehaltsklasse „C“). Zuschläge für standortspezifische Verluste durch Auswaschung, Fixierung oder Erosion sind dabei nicht berücksichtigt.
Empfehlungen für Bodendüngung
- 300-400 kg/ha Korn-KALI bei Herbstdüngung zur Abdeckung des Kaliumbedarfs, gleichzeitig wird die Magnesium- und Schwefelversorgung abgesichert.
- 400-500 kg/ha PatentKALI bei Düngung kurz vor der Saat, z.B. auf leichten Böden, um Auflaufschäden durch zu hohe Salzkonzentration zu vermeiden. Gleichzeitig wird die Magnesium- und Schwefelversorgung abgesichert.
- 200 kg/ha ESTA Kieserit GRAN. auf Mg-Mangelstandorten. Bei einem weitem K:Mg-Verhältnis im Boden sollten 300-400 kg/ha ausgebracht werden. Damit ist auch die Schwefelversorgung gewährleistet.
Produktempfehlungen
Empfehlungen für Blattdüngung
Die Blattdüngung versorgt die Pflanze effektiv mit den Mikronährstoffen Bor, Mangan, Zink oder Kupfer.
Zudem ergänzt sie gezielt die Bodendüngung mit schnell verfügbaren Makronährstoffen wie Magnesium oder Schwefel. In Phasen mit starkem Wachstum deckt die Düngung über das Blatt Bedarfsspitzen ab und sorgt zuverlässig auch bei Trockenheit oder einer zu langsamen Schwefelmineralisation für eine optimale Nährstoffversorgung.
Dies sichert beste Erträge und Qualitäten. Sind bereits Mangelsymptome aufgetreten, so verschafft die Blattdüngung eine effektive und schnellstmögliche Abhilfe.
Produktempfehlungen
20-25 kg/ha epsoMICROTOP in 5 %iger Konzentration zur Deckung des Spitzenbedarfs bzw. Bekämpfung latenten Mangels an Magnesium, Schwefel und Spurenelementen. Die Düngung erfolgt evtl. in mehreren Teilgaben.