Luzerne
Als heimische Leguminose gewinnt die Luzerne für die nachhaltige landwirtschaftliche Produktion von eiweißreichen Futtermitteln zunehmend an Bedeutung. Ist sie einmal etabliert, kann man über mehrere Vegetationsperioden von einem gut geführten Bestand profitieren. In Anbetracht der sich weiter verändernden Klimabedingungen ist die Luzerne eine robuste Alternative zu herkömmlichen Eiweißfuttermitteln. Luzerne wird häufig im Gemenge angebaut, kann aber auch als Reinkultur geführt werden.
Luzerne – eine Kultur mit hohem Futterwert und Klimatoleranz
Als Futterpflanze weist die Luzerne hohe Rohprotein- und Rohfasergehalte auf. Aufgrund ihres tiefen Wurzelwerks kann sie auch in warmen und trockenen Regionen angebaut werden. Ebenfalls kommt der Luzerne eine phytosanitäre Wirkung zu, da sie aufgrund ihrer Konkurrenzfähigkeit als Fruchtfolgeglied dabei helfen kann, Ungräser zu unterdrücken.
- Kalium ist die Grundlage hoher und sicherer Erträge
- Schwefel sorgt für eine effiziente Stickstoffverwertung
- Magnesium wirkt sich auf hohe Proteingehalte und Qualität aus
- Mikronährstoffe Bor, Molybdän und Zink sind ebenfalls unerlässlich
Luzerne – ein ideales Fruchtfolgeglied
Aufgrund ihrer hohen Erträge und dem guten Futterwert wird Luzerne vorwiegend als Futtermittel angebaut. Sie kann sowohl siliert als auch frisch geschnitten verfüttert werden. Die Luzerne gehört zu den Leguminosen und fixiert so symbiotisch mit den Knöllchenbakterien Stickstoff, wodurch die Humus- und Stickstoffbilanz des Bodens positiv beeinflusst wird. Lang andauernde Trockenperioden übersteht die Luzerne aufgrund ihres tiefen Wurzelwerks. Sie bevorzugt tiefgründige, warme Böden mit einer ausreichenden Nährstoff- und Wasserversorgung, sowie einen fast neutralen pH-Wert. Die Luzerne eignet sich für den Anbau auf ökologischen Vorrangflächen und lässt sich als Greening-Maßnahme anrechnen.
Die wichtigsten Nährstoffe für Luzerne
Kalium - beeinflusst die Ertragsbildung
- Die Luzerne benötigt rund 240 kg K/ha bei durchschnittlichen Erträgen von 100 dt TM/ha. Die Kalidüngung sollte bestenfalls 3 Wochen vor der Aussaat erfolgen, da Luzerne empfindlich gegenüber Kalisalzen reagiert.
- Kalium hat eine große Bedeutung für die N-Bindung durch Knöllchenbakterien und damit für den Samen- und Proteinertrag.
- Die Wirkung ist sowohl auf eine vermehrte Bildung der Knöllchen als auch auf die gesteigerte Bakterienaktivität zurückzuführen.
- Eine gute Kaliumversorgung fördert die Bildung von Proteinen aus Aminosäuren, da Kalium dafür wichtige Enzyme aktiviert.
Schwefel - für eine effiziente Stickstoffverwertung
- Luzerne weist mit 30 kg/ha einen hohen S-Bedarf auf.
- Schwefel ist unerlässlich für die Synthese der essentiellen Aminosäuren Methionin und Cystein, nimmt Einfluss auf die gesamte Proteinsynthese und wirkt sich somit positiv auf den Ertrag aus.
- Eine optimale Schwefelversorgung führt zu einer effizienten Stickstoffverwertung. Denn bei Schwefelmangel kann der aufgenommene Stickstoff nicht in Proteine umgebaut werden und es erfolgt ein Signal an die Wurzeln, weniger Stickstoff aufzunehmen, da bereits zu viele freie Stickstoffverbindungen im Zellsaft vorliegen.
- Schwefel ist Bestandteil des Stoffwechselproduktes Glutathion, das als Antioxidant bei Trockenstress entstehende Sauerstoffradikale unschädlich macht und somit Nekrosen an den Blättern verhindert.
- Schwefel ist wichtig für die Produktion pflanzeneigener Abwehrstoffe (Phytoalexine, Glutathion).
Magnesium – für Ertrag und Qualität
- Der Magnesiumbedarf bei einem durchschnittlichen Ertrag bei Luzerne liegt bei 45 kg/ha.
- Eine gute Magnesiumversorgung des Bestandes garantiert eine langanhaltende Assimilation der Blätter und gewährleistet so eine optimale Einlagerung der Kohlenhydrate in die Körner. Hierdurch wird der Ertrag positiv beeinflusst.
- Magnesium aktiviert eine Vielzahl von Enzymen im Proteinstoffwechsel und nimmt so Einfluss auf den Proteingehalt und die Qualität.
Mikronährstoffe und Calcium nicht vergessen
Luzerne weist weiterhin hohe Bedarfe an Bor, Calcium, Kupfer und Molybdän auf.
- Molybdän und Bor benötigt die Luzerne unter anderem für die Entwicklung der Knöllchenbakterien.
- Bor stabilisiert die Zellwände.
- Auch Kupfer trägt zu einer gesunden Entwicklung der Knöllchenbakterien bei.
- Calcium erhöht die Toleranz der Luzerne gegenüber Krankheiten und Schädlingen.
Düngeempfehlungen für Luzerne
Ziel der Düngung ist es, die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten, um langfristig das natürliche Ertragspotential ausschöpfen zu können. Dazu muss ein optimaler Nährstoffgehalt im Boden erhalten werden (in Deutschland Bodengehaltsklasse „C“), d.h. mit dem Erntegut abgefahrene Nährstoffe müssen durch Düngung ersetzt werden. Zuzüglich zum Nährstoffentzug kommen Zuschläge für standortspezifische Verluste (beispielsweise durch Auswaschung) und zum Ausgleich früherer Defizite.
Die nachfolgenden Düngeempfehlungen sind berechnet am Nährstoffentzug des Haupternteproduktes auf Basis optimaler Boden-Nährstoffgehalte (in Deutschland Bodengehaltsklasse „C“). Zuschläge für standortspezifische Verluste durch Auswaschung, Fixierung oder Erosion sind dabei nicht berücksichtigt.
Empfehlungen für Bodendüngung
Bei einem Luzerneertrag von 285 dt/ha wird für Nährstoffentzüge bei optimaler Nährstoff-Bodengehaltsklasse "C" folgende Düngung gemessen am Gesamtentzug und Entzug durch Haupternteprodukte empfohlen:
Gesamtentzug (inkl. Ernterückstände): 324 kg K2O, 45 kg MgO, 30 kg S pro ha
- 6-8 dt/ha Magnesia-Kainit
- 3 dt/ha Korn-KALI je zum 1. und zum 2. Schnitt