Mais ist eine Hochleistungspflanze, in unseren Breiten sind unter guten Witterungsbedingungen Ernten von über 50 t Silomais oder über 10 t Körnermais möglich. Wer diese Erträge einfahren möchte schafft dies nur, wenn er genau weiß, welchen Nährstoffbedarf Mais zu welcher Zeit hat. Denn die Pflanzen haben nur die kurze Zeit von Mitte Juni bis Ende Juli, um drei Viertel ihrer Biomasse aufzubauen. Traditionell genutzt als Silo- oder Körnermais, wächst seine Bedeutung als nachwachsender Rohstoff.

Auf einen Blick

Der Mais benötigt für schnelles Wachstum ein optimales Nährstoffmanagement

Mais hat den höchsten Tageszuwachs aller heimischen Kulturen. In den gemäßigten Breiten ist Mais in der Lage, Lichtenergie am wirkungsvollsten in Biomasse umzuwandeln. Für ein optimales Wachstum muss er bei allen Nährstoffen aus dem Vollen schöpfen.

  • Kalium ist die Grundlage hoher und sicherer Maiserträge.

  • Hohe Assimilationsleistung und volle Kolben durch Magnesium.
  • Schwefel ist für die Nährstoffeffizienz wichtiger denn je.

  • Bor, Mangan, Zink und Kupfer – Mikronährstoffe mit großer Wirkung.
Bedeutung und Nutzung

Mais – die Hochleistungspflanze

Die Verwendung der Maispflanze ist vielseitig. Neben der traditionellen Nutzung als Silo- bzw. Körnermais und als Silagepflanze wächst die Bedeutung als nachwachsender Rohstoff. Hier findet Mais Einsatz in Biogasanlagen sowie als Ölbindemittel, als Verpackungs- oder Stoßschutzmaterial.

Was macht Mais zu einer Hochleistungspflanze?

  • Die Maispflanze weist den höchsten züchterischen Fortschritt auf.
  • Mais wandelt Lichtenergie sehr wirkungsvoll in Ertrag um.
  • Mais hat den größten Tageszuwachs an Biomasse, so entstehen in kürzester Zeit hohe Grünmasseerträge.
  • Mais besitzt die Fähigkeit, hohe Nährstoffmengen in Ertrag und wertvolle Inhaltsstoffe umzusetzen.

Eine optimale Düngung ist daher von entscheidender Bedeutung, um dem Leistungspotential gerecht zu werden.

Nährstoffe

Die wichtigsten Nährstoffe für Mais

Steigerung K mg bei Mais

Kalium – Grundlage sicherer Maiserträge

  • Ein Maisbestand nimmt innerhalb weniger Wochen – bis zum Fahnenblattschieben Ende Juli – durchschnittlich 240 kg K2O je Hektar auf.
  • Kalium (K) aus der Gülle reicht häufig nicht aus, um die Ertragserwartung zu erfüllen.
  • Eine mineralische Kaliumdüngung führt auch unter ungünstigen Wachstumsbedingungen zu sichtbar besseren Beständen.
  • Eine hohe Kaliumverfügbarkeit in der Hauptwachstumsperiode sichert einen standfesten Mais, drängt die Stängelfäule zurück und verhindert dadurch Ernteerschwernis und Ertragsverluste durch Lager.
  • Eine optimale Kaliumwirkung ist nur in Verbindung mit dem Nährstoff Magnesium (Mg) gegeben.

Magnesium – der Garant für volle Maiskolben

Der Magnesiumbedarf der Maispflanze liegt bei 50-70 kg/ha MgO. Etwa zwei Drittel davon werden innerhalb von 4 bis 6 Wochen, zwischen Reihenschluss und Blüte, aufgenommen. Dabei sind folgende Parameter zu beachten:

  • Das Kalium-/Magnesiumverhältnis im Boden sollte nicht weiter als 2:1 sein, um eine optimale Magnesiumversorgung zu gewährleisten.
  • Gülle allein kann mit einem K/Mg-Verhältnis von 4,5:1 die Magnesiumversorgung nicht sicherstellen.
  • Eine gute Magnesiumversorgung sichert einen hohen Chlorophyllgehalt in den Blättern, wodurch die Leistungsfähigkeit des Maisbestandes gewährleistet wird.
  • Eine hohe Assimilationsleistung und ein verbesserter Abtransport der Assimilate sind Grundlagen einer vollen Kornausbildung.
     

Schwefel – für Proteinbildung und Stickstoffeffizienz

Schwefel aktiviert wichtige Enzyme im Energie- und Fettsäurestoffwechsel. Er ist unerlässlich für die Synthese schwefelhaltiger Aminosäuren, nimmt Einfluss auf die gesamte Proteinsynthese und wirkt sich somit positiv auf den Ertrag aus.

Eine optimale Schwefelversorgung führt zu einer effizienten Stickstoffverwertung. Denn bei Schwefelmangel kann der aufgenommene Stickstoff nicht in Proteine umgebaut werden und es erfolgt ein Signal an die Wurzeln, weniger Stickstoff aufzunehmen. Um Stickstoff optimal zu nutzen, muss also der Pflanzenbedarf an Schwefel gedeckt sein.

Schwefel ermöglicht der Maispflanze, ihre physiologischen Prozesse auch bei Trockenstress optimal aufrecht zu erhalten und Ertragsverluste zu vermeiden oder zumindest zu minimieren. Schwefel ist Bestandteil des Stoffwechselproduktes Glutathion, das als Antioxidant bei Trockenstress entstehende Sauerstoffradikale unschädlich macht und somit Nekrosen an den Blättern verhindert. 

Mit Bor und Mangan Ertragsreserven im Mais gezielt ausreizen

Bor

  • Mais zählt zu den besonders borbedürftigen Kulturpflanzen (150-200 g/ha Bor).
  • Die Versorgung des Bestandes über die Gülle (2 g/ha Bor) ist völlig unzureichend.
  • Bor ist für den reibungslosen Transport der gebildeten Zucker und für die nachfolgende Stärkesynthese verantwortlich.
  • Bor fördert die Anlage und Ausbildung von Kolben und Korn.
  • Für eine optimale Ausbildung der Kornreihen und des Kolbens muss ab 4- bis 10-Blattstadium ausreichend Bor zur Verfügung stehen.
  • Eine gute Bor-Versorgung verschiebt daher den Maisertrag zu Gunsten des Korn- bzw. Kolbenanteils und verbessert somit die Futterqualität durch steigenden Energiegehalt bzw. Erhöhung des Marktwertes.

Mangan

  • Mangan nimmt ähnlich wie Magnesium eine zentrale Funktion bei der Chlorophyll- und Photosynthese ein.
  • Hierdurch kann eine optimale Assimilation der Maispflanze sichergestellt werden, was sich positiv auf den Ertrag auswirkt.
  • Mangan fördert das Wachstum der Seitenwurzeln und verbessert damit die Nährstoffaufnahme aus dem Boden.
  • Nur ein gut versorgter Bestand kann sein Ertragspotential ausschöpfen.
  • Zur Vermeidung von Nährstoffkonkurrenzen sollte eine Manganblattdüngung stets mit Magnesium kombiniert werden.
Düngeempfehlung

Düngeempfehlungen für Mais

Ziel der Düngung ist es, die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten, um langfristig das natürliche Ertragspotential ausschöpfen zu können. Dazu muss ein optimaler Nährstoffgehalt im Boden erhalten werden (in Deutschland Bodengehaltsklasse „C“), d.h. mit dem Erntegut abgefahrene Nährstoffe müssen durch Düngung ersetzt werden. Zuzüglich zum Nährstoffentzug kommen Zuschläge für standortspezifische Verluste (beispielsweise durch Auswaschung) und zum Ausgleich früherer Defizite.
 
Der Gesamtentzug eines Pflanzenbestandes ergibt sich aus dem Nährstoffentzug durch Abfuhr des Haupternteproduktes (z.B. Korn, Knolle, Rübe) und des Ernterestes (z.B. Stroh, Kraut, Blatt). Verbleiben die Erntereste auf der Fläche, so muss nur der Nährstoffentzug durch das Haupternteprodukt ersetzt werden.

Empfehlungen für Bodendüngung

Die nachfolgenden Düngungsempfehlungen berechnet am Nährstoffentzug des Haupternteproduktes auf Basis optimaler Boden-Nährstoffgehalte (in Deutschland Bodengehaltsklasse „C“). Zuschläge für standortspezifische Verluste durch Auswaschung, Fixierung oder Erosion sind dabei nicht berücksichtigt.

Bei 9 t Ertrag von Körner- und Silomais wird  für Nährstoffentzüge bei optimaler Nährstoff-Bodengehaltsklasse „C“ pro Hektar folgende Düngung gemessen am Gesamtenzug und Entzug durch Hauptkernprodukte: 

Gesamtentzug (inkl. Ernte­rück­stände)

230 kg K2O, 61 kg MgO, 16 S kg pro ha

 

 

  • 125 kg Korn-KALI® bei Kalium
  • 125 kg ESTA® Kieserit bei Magnesium

Für Energiemais

370 kg K2O, 50 kg MgO und 25 S kg pro ha

 

  • 925 kg Korn-KALI® bei Kalium
  • 200 kg ESTA® Kieserit bei Magnesium

Entzug durch Haupternte­produkt

50 kg K2O, 31 kg MgO, 10 kg S pro ha

 

  • 125 kg Korn-KALI® bei Kalium
  • 125 kg ESTA® Kieserit bei Magnesium

Produktempfehlungen

Empfehlungen für Blattdüngung

Die Blattdüngung versorgt die Pflanze effektiv mit den Mikronährstoffen Bor, Mangan, Zink oder Kupfer.  

Zudem ergänzt sie gezielt die Bodendüngung mit schnell verfügbaren Makronährstoffen wie Magnesium oder Schwefel. In Phasen mit starkem Wachstum deckt die Düngung über das Blatt Bedarfsspitzen ab und sorgt zuverlässig auch bei Trockenheit oder einer zu langsamen Schwefelmineralisation für eine optimale Nährstoffversorgung.

Dies sichert beste Erträge und Qualitäten. Sind bereits Mangelsymptome aufgetreten, so verschafft die Blattdüngung eine effektive und schnellstmögliche Abhilfe. 

Magnesium- und Schwefel mit sofortiger Wirkung

25 bis 40 kg/ha als 5 %ige Lösung (5 kg/100 l)  im 4- bis 10-Blattstadium, gegebenenfalls in mehreren Teilgaben.

Mikronährstoffe kombiniert mit Magnesium uns Schwefel

Düngung von Magnesium, Schwefel und ausgewählten Mikronährstoffen 

epsoMICROTOP® oder epsoCOMBITOP® 25 bis 40 kg/ha als 5 %ige Lösung (5 kg/100 l) im 4- bis 10-Blattstadium (gegebenenfalls  in mehreren Teilgaben).

epsoPROFITOP® 10 bis 20 kg/ha als 5%ige Lösung (5 kg/100 l) im 4- bis 12-Blattstadium (gegebenenfalls  in mehreren Teilgaben).

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