Weihnachtsbäume und Schnittgrün
Klein oder groß und stattlich, aber sehr gerne regional. Die Vorlieben sind ganz unterschiedlich, wenn es um den Weihnachtsbaum geht. Die Tradition eines Naturbaums zum Fest hat nach wie vor Bestand. Der Anbauer darf den Aufwand bis zur Ernte eines markttauglichen Baums jedoch nicht unterschätzen.
Der perfekte grüne Weihnachtsbaum durch optimales Nährstoffmanagement
Die Ansprüche der Verbraucher an ihren jährlichen Weihnachtsbaum sind sehr hoch. Für die gewünschte positive Ausstrahlung des Baumes sind ein guter stufiger Aufbau sowie die richtige Färbung und Formgebung von ausschlaggebender Bedeutung.
- Qualitätssicherung ist das A und O bei Weihnachtsbaumkulturen.
- Kalium verbessert die Frostresistenz.
- Gold- bis Gelbspitzigkeit der Nadeln weisen auf Magnesiummangel hin.
- Trockenheit induziert Mangel an Mikronährstoffen.
Weihnachtsbaum- und Schnittgrünkulturen
Beim Verkauf von Weihnachtsbäumen und Schnittgrün sind das Erscheinungsbild und die äußere Qualität der Ware von größter Bedeutung. Weihnachtsbäume können ihre typische Wuchsform, Zweige und Nadeln nur dann gleichmäßig und ansprechend ausbilden, wenn die Nährstoffversorgung und der pH-Wert des Bodens eine ausgeglichene und bedarfsgerechte Ernährung der Bäume während der gesamten Vegetationszeit gewährleisten. Dies gilt es zielgerichtet für jede Saison sicherzustellen.
Bevor eine neue Weihnachtsbaum- oder Schnittgrünkulturanlage eingerichtet wird, sollte eine Bodenuntersuchung durchgeführt werden.
Empfohlener pH-Wert für den Anbau:
- Fichte, Douglasie, Kiefer: 4,5-5,0
- Tanne: 5,0-6,5
Empfohlener Bodengehalt an Kalium und Magnesium:
Bodenart |
K2O (mg/ 100g Boden) |
Mg (mg/ 100g Boden) |
leichte Böden | 8-15 | 5-10 |
mittlere bis schwere Böden | 15-20 | 10-15 |
Die wichtigsten Nährstoffe für Weihnachtsbäume und Schnittgrün
Kalium und Magnesium fördern die Baum- und Nadelqualität
Bei unausgewogenem Nährstoffangebot an Kalium und Magnesium treten bei Weihnachtsbaum- und Schnittgrünkulturen oft Nährstoffmangelsymptome auf, die den Verkaufserlös schmälern können. Dem ist mit einer gezielten Düngung vorzubeugen.
Kalium - für höhere Widerstandskraft
- Verbessert die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen gegenüber Krankheiten, Schädlingen und Frost.
- Erhöht die Resistenz gegen Trockenheit und die Belastung durch Ernte, Transport und Lagerung.
- Verbessert die innere und äußere Gehölzqualität entscheidend.
- Vermindert die Ausfallquote.
Magnesium - für grüne Nadeln
- Sichert ein gutes Wachstum und ein gesundes Aussehen.
- Garantiert eine dichte Benadelung mit größeren Nadeln und eine ansprechende, meist grünblaue Färbung.
- Vermindert die Ausfallquote.
Schwefel - für eine hohe Stickstoffeffizienz
- Schwefel aktiviert wichtige Enzyme im Energie- und Fettsäurestoffwechsel. Er ist unerlässlich für die Synthese schwefelhaltiger Aminosäuren, nimmt Einfluss auf die gesamte Proteinsynthese und wirkt sich somit positiv auf den Ertrag aus.
- Eine optimale Schwefelversorgung führt zu einer effizienten Stickstoffverwertung. Denn bei Schwefelmangel kann der aufgenommene Stickstoff nicht in Proteine umgebaut werden und es erfolgt ein Signal an die Wurzeln, weniger Stickstoff aufzunehmen. Um Stickstoff optimal zu nutzen, muss also der Pflanzenbedarf an Schwefel gedeckt sein.
- Schwefel ermöglicht der Pflanze, ihre physiologischen Prozesse auch bei Trockenstress optimal aufrecht zu erhalten und Ertragsverluste zu vermeiden oder zumindest zu minimieren. Schwefel ist Bestandteil des Stoffwechselproduktes Glutathion, das als Antioxidant bei Trockenstress entstehende Sauerstoffradikale unschädlich macht und somit Nekrosen an den Blättern verhindert.
Empfohlener Mindestgehalt an Nährstoffen (% TM)
Baumart | N | P | K | Ca | Mg |
Fichte | 1,5 | 0,13 | 0,5 | 0,25 | 0,1 |
Tanne | 1,5 | 0,13 | 0,5 | 0,3 | 0,1 |
Kiefer | 1,5 | 0,12 | 0,45 | 0,25 | 0,1 |
Düngemittelempfehlungen für Weihnachtsbäume und Schnittgrün
Ziel der Düngung ist es, die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten, um langfristig das natürliche Ertragspotential ausschöpfen zu können. Dazu muss ein optimaler Nährstoffgehalt im Boden erhalten werden (in Deutschland Bodengehaltsklasse „C“), d.h. mit dem Erntegut abgefahrene Nährstoffe müssen durch Düngung ersetzt werden. Zuzüglich zum Nährstoffentzug kommen Zuschläge für standortspezifische Verluste (beispielsweise durch Auswaschung) und zum Ausgleich früherer Defizite.
Der Gesamtentzug eines Pflanzenbestandes ergibt sich aus dem Nährstoffentzug durch Abfuhr des Haupternteproduktes (z.B. Korn, Knolle, Rübe) und des Ernterestes (z.B. Stroh, Kraut, Blatt). Verbleiben die Erntereste auf der Fläche, so muss nur der Nährstoffentzug durch das Haupternteprodukt ersetzt werden.
Bei Weihnachtsbäumen und Schnittgrün sollten die zu düngenden Nährstoffe in sulfatischer Form ausgebracht werden, sie zu den chloridempfindlichen Kulturen gehören.
Empfehlungen für Bodendüngung
Die nachfolgenden Düngungsempfehlungen sind berechnet am Nährstoffentzug des Haupternteproduktes auf Basis optimaler Boden-Nährstoffgehalte (in Deutschland Bodengehaltsklasse „C“). Zuschläge für standortspezifische Verluste durch Auswaschung, Fixierung oder Erosion sind dabei nicht berücksichtigt
Für eine ausgewogene Ernährung der Koniferen und zur Gewährleistung optimaler Nährstoffgehalte im Boden werden folgende Düngermengen empfohlen:
Kalium- und Magnesium-Gaben vor Anlage der Kulturen |
|
Kalium- und Magnesium-Gaben zur Kulturdüngung im zweijährigen Abstand |
|
Produktempfehlungen
Empfehlungen für Blattdüngung
Bei akutem Magnesiummangel
2-5 %ige epsoTOP-Lösung als Blattspritzung zur schnellen Beseitigung des Magnesiummangels.