Der Weinberg sieht gut aus in diesem Jahr, die Ernte verspricht reichen Traubenertrag und einen guten Wein! Vielleicht wird die Lage sogar prämiert. Ganz gleich in welchem Anbaugebiet ein Winzer sich auf die Weinlese und die Aussichten eines ausgezeichneten Weins freut, die richtige Rebenernährung spielt zum Erreichen dieses Zieles eine zentrale Rolle. 

Auf einen Blick

Eine nachhaltige Bewirtschaftung führt zum erfolgreichen Rebenanbau

Jeder Winzer kennt den langen, mit viel Pflege verbundenen, jährlichen Weg bis zur Ernte der begehrten Trauben. Und er weiß, dass die Weinqualität in der nachhaltigen Bewirtschaftung des Weinbergs mit der ausgewogenen Düngung beginnt.

  • Weinqualität basiert auf sicherer Nährstoffnachlieferung.
  • Kalium schützt die Reben vor Stress und stärkt die Widerstandskraft.
  • Magnesium ist das Schlüsselelement im Weinbau.
  • Schwefel und Mikronährstoffe haben wichtige Funktionen im Stoffwechsel.
Bedeutung und Nutzung

Weinqualität beginnt mit der Düngung

Hauptziel der modernen Rebernährung ist es, die Düngung im Einklang mit Bodenfruchtbarkeit, Ertrag und Qualität zu optimieren. Dazu müssen alle Makro- und Mikronährstoffe im Boden in leicht aufnehmbarer Form und im harmonischen Verhältnis zueinander vorliegen.

Die Rebe benötigt während der gesamten Vegetationsperiode – insbesondere bei Bedarfsspitzen und Stresssituationen – eine gesicherte Nährstoffnachlieferung.

Ernährungsstörungen führen zu:

  • Chlorosen
  • Wachstumsdepressionen
  • Traubenwelke
  • Stiellähme
  • Stockausfällen
  • verminderter Weinqualität (untypische Alterungstöne (UTA), Böckserbildung)

Die Rebe gilt als chloridsensible Kultur und bevorzugt deswegen die sulfatische Kaliumform, wie sie im PatentKALI und Kaliumsulfat enthalten ist.

Nährstoffe

Die wichtigsten Nährstoffe für den Weinanbau

Kalium – schützt die Reben vor Stress und stärkt die Widerstandskraft

  • Bei einer Ertragserwartung von ca. 11 t/ha Trauben werden im Vegetationsverlauf durch den Rebstock ca. 90 kg/ha K2O aufgenommen.
  • Bei guter Kaliumversorgung werden zeitlich begrenzte Wassermangelperioden, Trocken- bzw. Hitzestress durch die Pflanzen besser verkraftet.
  • Hohe Kaliumkonzentrationen im Zellsaft und damit verbundene höhere Zuckergehalte erniedrigen den Gefrierpunkt und verringern dadurch die Gefahr von Frostschäden.
  • Kalium verbessert die Holzausreife des Rebstockes.
  • Dadurch wird dieser winterhart und Stockausfälle werden reduziert.
  • Über einen verbesserten Fruchtansatz wird der Traubenertrag gesteigert.
  • Kalium wirkt positiv auf die Weinqualität.
  • Durch die Erhöhung des Extraktstoffgehaltes in den Beeren wird der Weingeschmack verbessert.

Magnesium – wirkt gegen Stiellähme

  • einen geringen Magnesiumgehalt im Boden, das K:Mg-Verhältnis ist größer 2:1.
  • einen geringen Humusgehalt im Boden.
  • Wechselwetter von nasskalt hin zu warm.
  • eine zu hohe N-Versorgung bzw. späte N-Nachlieferung.
  Kontrolle Zweimalige Blattdüngung mit EPSO–Produkten
Befallshäufigkeit mit Siellähme 61% 15%
Wirkungsgrad 66%
Traubenertrag 8,1 t/ha 10,1 t/ha
Mostgewicht 75°Oe 77°Oe

Schwefel und Spurenelemente nicht vergessen

Schwefel

  • Schwefel aktiviert wichtige Enzyme im Energie- und Fettsäurestoffwechsel. Er ist unerlässlich für die Synthese schwefelhaltiger Aminosäuren, nimmt Einfluss auf die gesamte Proteinsynthese und wirkt sich somit positiv auf den Ertrag aus.
  • Durch den steigenden Aminosäuregehalt im Most wird der Geschmack des Weines positiv beeinflusst.
  • Die Schwefelgabe erhöht den Tannin- und  Farbstoffgehalt des Weines. Dadurch wird die Qualität des Weines verbessert. So verhindern z.B. Tannine die Oxidation des Weines und verleihen ihm die charakteristisch raue Note von Trockenheit.
  • Schwefel verringert die Anfälligkeit gegenüber Botrytis.
  • Schwefelmangel kann der aufgenommene Stickstoff nicht in Proteine umgebaut werden und es erfolgt ein Signal an die Wurzeln, weniger Stickstoff aufzunehmen. Um Stickstoff optimal zu nutzen, muss also der Pflanzenbedarf an Schwefel gedeckt sein.
  • Schwefel ermöglicht der Pflanze, ihre physiologischen Prozesse auch bei Trockenstress optimal aufrecht zu erhalten und Ertragsverluste zu vermeiden oder zumindest zu minimieren. Schwefel ist Bestandteil des Stoffwechselproduktes Glutathion, das als Antioxidant bei Trockenstress entstehende Sauerstoffradikale unschädlich macht und somit Nekrosen an den Blättern verhindert.
  • Die Schwefelversorgung über Netzschwefel als Fungizid ist nicht ausreichend.

Bor

  • Bor ist u.a. für die Befruchtung der Blüten von großer Bedeutung. Bei Mangel kommt es zu geringerem Fruchtansatz und missgebildeten Trauben.
  • Bor aktiviert die Bildung des Transportzuckers Saccharose. In den Beeren wird dieser Zucker dann in Glucose und Fructose umgewandelt.
  • Der frühe Beerenfall (Verrieseln) wird durch eine optimale Bor-Versorgung verhindert.

Mangan

Mangan beeinflusst die Chlorophyllsynthese. Bei guter Versorgung wird die Assimilationsleistung der Blätter gewährleistet und die für die Beeren so wichtige Zuckerbildung garantiert.

Düngeempfehlung

Düngeempfehlungen für den Weinanbau

Die zu düngenden Nährstoffe sollten in sulfatischer Form ausgebracht werden, da der Wein zu den chloridempfindlichen Kulturen gehört.  Vor allem Junganlagen sollten in den ersten Standjahren ausschließlich sulfatisch gedüngt werden.

Die nachfolgenden Düngungsempfehlungen sind berechnet am Nährstoffentzug des Haupt­ernteproduktes auf Basis optimaler Boden-Nährstoffgehalte (in Deutschland Boden­gehalts­klasse „C“). Zuschläge für standortspezifische Verluste durch Aus­wa­schung, Fixierung oder Erosion sind dabei nicht berücksichtigt.

Empfehlungen für Bodendüngung

300-400 kg/ha PatentKALI® bei guter Bodenversorgung
200 kg/ha ESTA® Kieserit GRAN. bei guter Bodenversorgung
200 kg/ha Kaliumsulfat bei guter Bodenversorgung

Produktempfehlungen

Empfehlungen für Blattdüngung

Die Blattdüngung versorgt die Weinreben effektiv mit den Mikronährstoffen Bor und Mangan.  

Zudem ergänzt sie gezielt die Bodendüngung mit schnell verfügbaren Makronährstoffen wie Magnesium oder Schwefel. In Phasen mit starkem Wachstum deckt die Düngung über das Blatt Bedarfsspitzen ab und sorgt zuverlässig auch bei Trockenheit oder einer zu langsamen Schwefelmineralisation für eine optimale Nährstoffversorgung.

Dies sichert beste Erträge und Qualitäten. Sind bereits Mangelsymptome aufgetreten, so verschafft die Blattdüngung eine effektive und schnellstmögliche Abhilfe. 

Produktempfehlungen

  • epsoTOP als Vorbeugemaßnahme. Es empfiehlt sich eine zwei- bis dreimalige Anwendung in zweiwöchigen Abstand nach der Blüte. 
  • epsoMICROTOP zur vorbeugenden Behandlung von Bor- und Mangan-Mangel. Es kann ab dem Stadium der Vorblüte (BBCH 53 bis 60) als 2-5 %ige Lösung (20-25 kg/ha) in ein- oder zweimaliger Anwendung ausgebracht werden. 
Mangelsymptome

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