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Bürostuhl gegen Helm und Sicherheitsschuhe: Dual Studierende am Werk Werra

29.06.2023 
Wo kommt eigentlich das „weiße Gold“ her, mit dem sich bei K+S die ca. 11.000 Mitarbeiter:innen beschäftigen und das unter anderem wesentlich für die Nahrungsversorgung der Weltbevölkerung verantwortlich ist? Dieser Frage gingen die dual Studierenden Pauline, Marie, Moritz (alle B.A. Business Administration) und Christian (B.Sc. Wirtschaftsinformatik) bei ihrem Werkseinsatz am Werk Werra auf den Grund. Sie tauschten für eine Woche den Bürostuhl gegen Helm und Sicherheitsschuhe, um alles über den Abbau und die Produktion unserer Produkte zu erfahren.
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Sie starteten gemeinsam am Montag von Kassel aus und kamen ca. 1h 15min. später in Philippsthal am Standort Hattorf an. Dort wurden sie freundlich begrüßt und erhielten ihre Persönliche Schutzausrüstung (PSA) bestehend aus Helm, Sicherheitsschuhen, Schutzbrille und Warnweste, damit sie sich die ganze Woche sicher auf dem Werksgelände bewegen konnten. 

 


Der erste Tag stand ganz im Zeichen der Umwelt. Dr. Peter Huttel, Leiter der Abteilung Umwelt- und Genehmigungsverfahren, erörterte gemeinsam mit den Studierenden, welche Umweltaspekte beim untertägigen Abbau des Rohsalzes und der Produktion unserer Produkte berücksichtigt werden müssen und welche Maßnahmen K+S ergreift, um möglichst umweltschonend und nachhaltig zu produzieren. Um sich alles aus der Nähe anschauen zu können, fuhren die vier schließlich auf den „Salthill“, die Halde Hattorf. 

 

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Um 5:30 Uhr startete Tag 2 des Werkseinsatzes. Ein Tag im Logistik Center stand auf dem Plan. Von hier aus werden die Waren an die verschiedenen Standorte des Werks Werra und an andere Werke verteilt. 

Nach einer kurzen Vorstellung und Einführung durch Richard Berk, den Leiter Lagerwirtschaft, erhielt jede:r der vier Studierenden individuell einen Einblick in verschiedene Aufgabenbereiche des Logistik Centers. In der Warenannahme kommen Pakete von verschiedensten Stellen und unterschiedlichen Lieferdiensten an. Diese müssen geöffnet, überprüft, erfasst und dem richtigen Empfänger zugeordnet werden.  
Da einige von ihnen bereits in Kassel in der Einkaufsabteilung eingesetzt waren, war es besonders spannend, nun die andere Seite kennenzulernen, wo die bestellten Materialien ankommen. 

Neben einer Fahrt mit einem Kommissionierstapler in die Höhe durften die Studierenden im Materiallager Pakete zusammenstellen, diese kennzeichnen und an der Sammelstelle bereitstellen. 
Mit vielen neu gesammelten Eindrücken und beeindruckt davon, wie viele LKWs tagtäglich mit Materialien das Logistikcenter erreichen, verabschiedeten sie sich gegen 14:00 Uhr in den Feierabend.

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Der dritte Tag war für alle ein Highlight. Ein Erlebnis, das man so schnell nicht vergisst, denn endlich ging es für Moritz, Christian, Marie und Pauline Untertage. Um 5:30 Uhr machten sie sich auf den Weg, dieses Mal nach Herfa. 

 

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Nach einer Sicherheitsunterweisung von dem Instrukteur Tim Walter wurden die Studierenden mit Helm, Lampe und Selbstretter ausgestattet. Anschließend ging es 600 Meter in die Tiefe und mit einem Geländewagen „Jeep Wran“ wurde die riesige Welt Untertage entdeckt. Besichtigt wurde unter anderem die größte Maschinen-Werkstatt Europas sowie die Azubi-Kfz-Werkstatt. Des Weiteren durften sie beobachten, wie aktiv abgebaut und ein 67 Tonnen schweres Fahrzeug Instand gehalten wird. Unglaublich, was es da unten alles zu entdecken gibt. Tim, der selbst die Weiterbildung von Kolleg:innen unterstützt, zeigte den Studierenden, wie an unterschiedlichen Stellen abgebaut wurde und welcher Ablauf vollzogen werden muss.

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An Tag 4 ging es für Marie, Moritz, Christian und Pauline zum Ausbildungszentrum am Werk Werra. Empfangen wurden sie gegen 8:30 Uhr von der Leiterin des Ausbildungsmarketings und Ausbildungskoordination Deutschland, Diana Kister. Sie stellte den Azubis in einer Präsentation das breite Spektrum an Ausbildungsberufen wie den Industriemechaniker, den Chemikanten und viele weitere vor. 

Nach anschließender Stärkung ging es dann ans Eingemachte: Es stand eine Praxisaufgabe an, in der die Azubis mit der Unterstützung einiger Auszubildenden vor Ort ihren eigenen Flaschenöffner hergestellt haben; die - mehr oder weniger ;) - erfolgreichen Ergebnisse durften sie als kleines Andenken mit nach Kassel zurücknehmen. Im Anschluss wurden sie durch den Ausbilder Sebastian Fuchs durch die Werkstätte geführt und haben viel über den Alltag der Auszubildenden sowie deren Projekte und Aufgaben erfahren. Im Anschluss stand eine weitere Praxisaufgabe an: Es galt, mit Hilfe einer Maschine Bauteile in die richtige Form zu falten. Anschließend wurden gemeinsam noch die Arbeits- und Lernräume der Auszubildenden vor Ort besichtigt. 

 

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Nach ca. 3 Stunden waren alle dann aber auch wieder froh, Tageslicht zu erblicken. Als weiteres Highlight durften sie einen Fahrzeug-Simulator testen, welcher für Azubis in der Ausbildung und Neubergleute genutzt wird, um sich mit den riesigen Maschinen vertraut zu machen.

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Als Nächstes stand eine Führung durch die Produktionsgebäude des Standortes Hattorf an. Zusammen mit dem Ausbilder der Chemikanten Daniel Zierd besichtigten sie unter anderem die KKF-Anlage und lernten diverse Verfahren und Funktionen kennen. Außerdem statteten sie dem Labor einen kurzen Besuch ab. 
Nach der spannenden Führung ließen sie den Tag gemeinsam mit Diana Kister in einer Feedback-Runde über ihre Erfahrungen ausklingen.

An ihrem fünften und auch leider letzten Tag durften die vier den Standort Unterbreizbach besuchen, um tiefere Einblicke in die Arbeitssicherheit zu gewinnen. 
Nach dem offenen Empfang, bekamen sie von Achim Wolfert, Koordinator für Arbeitssicherheit, eine Einführung in die Aufgabenbereiche der Arbeitssicherheit, die sich am Werk stark von denen im Büro in Kassel unterscheiden.
Anschließend wurde der Bahn- und Verladebetrieb des Standortes Unterbreizbach erkundet. Dabei haben die dual Studierenden einige Informationen zum Bahnverkehr, der Verladung in die Züge und dem geschichtlichen Hintergrund bekommen. 

Anschließend bekamen die vier einen Rundgang durch den Produktschuppen und die Produktion, bei welcher der Fokus auf der Arbeitssicherheit lag. Bei der Besichtigung sollten sie zudem aufmerksam die Umgebung beobachten, um mögliche Gefahrenstellen festzustellen und diese anschließend in die Meldekarten einzutragen. Man erklärte ihnen, dass mithilfe dieser Meldekarten durch jede:n Mitarbeiter:in potenzielle Gefahrenstellen und unsichere Arbeitsabläufe gemeldet werden können und man mit Prämienpunkten belohnt wird. 
Anschließend reflektierten die dualen Studierenden die Erkenntnisse des Tages mit dem Koordinator für Arbeitssicherheit.

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Zuletzt durften die vier noch einmal kreativ werden. Es galt, Ideen zu sammeln, wie man den Mitarbeiter:innen anlässlich des Tages für Arbeitssicherheit für ihren täglichen Beitrag zu einer sicheren Arbeitsumgebung danken kann. 
Nach der Verabschiedung gaben die Azubis fast wehmütig ihre persönliche Schutzausrüstung (PSA) ab, bevor der Heimweg nach Kassel angetreten wurde.

Der Werkseinsatz war für alle vier eine tolle Erfahrung. Die Woche hat viel dazu beigetragen, das Unternehmen als Ganzes zu verstehen und es war super, das Team des Werks Werra kennenlernen zu dürfen.