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Der steile Aufstieg zum besten Bergbautechnologen Deutschlands

14.03.2024 
Viele Wege führen bekanntlich nach Rom. Diese Redewendung passt sinngemäß auch auf Adrian Weigels bisherigen Karriereverlauf. Nur das Rom in seinem Fall kein Ort, sondern das Studium zum Bergbautechnologen ist.

ECC Estrel Congress Centers in Berlin

Am 11. Dezember 2023 standen 84 Frauen und 135 Männer im Rampenlicht des ECC Estrel Congress Centers in Berlin. Diese jungen Menschen waren unter knapp 300.000 Prüfungsteilnehmern die Bundesbesten in ihren Berufen bei den Industrie- und Handelskammern (IHK) Deutschlands. Darunter auch Adrian Weigel, kurz zuvor noch Auszubildender Bergbautechnologe in der Fachrichtung Tiefbautechnik des Werkes Zielitz. Grund genug, um den Werdegang des 23-jährigen Ausnahmetalents etwas näher zu beleuchten.

Frühes Interesse am Bergbau

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Groß, Größer, Ladetransportfahrzeug. Die Bedienung der Großgeräte gehörte zu den großen Freuden im Ausbildungsalltag

Adrian Weigels Interesse am Bergbau begann schon sehr früh. Bereits als Teenager erkundete er, mitunter sogar im Familienurlaub, viele Besucherbergwerke. Nach dem Abitur stand er vor der Entscheidung, ob das direkte Studium oder praktische Erfahrungen seinen Einstieg in die Berufswelt ebnen sollen. Der Bergbau übte jedoch eine derart starke Anziehungskraft auf ihn aus, dass er sich für den "Umweg" zum Studium, über eine handwerkliche Ausbildung als Bergbautechnologe entschied. Diese Entscheidung sollte sich als steiler Anstieg erweisen, der ihn schließlich zum besten Bergbautechnologen Deutschlands führte.

Das Team macht den Unterschied

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Ausbilder Carsten Heber (links im Bild) lehrte Adrian das Sprengwesen unter Tage.

Entscheidend für seinen Erfolg sieht Adrian den Zuspruch seiner Ausbilder, insbesondere von Michael Zacher, dem Leiter der untertägigen Ausbildung. Bereits im zweiten Ausbildungsjahr erkannte Zacher das Potenzial von Adrian und ermutigte ihn, sich um ein K+S-Stipendium zu bewerben. Dieser Zuspruch motivierte ihn zusätzlich, sein Bestes zu geben und die Ausbildung herausragend abzuschließen.

 

Doch nicht nur die Arbeitszeit, auch der Alltag während der Ausbildung waren geprägt von einem starken Zusammenhalt unter den Kollegen. Adrian betont, dass ihm die Verbundenheit stets Freude bereitet hat. "Wir haben uns als Team auch nach der Arbeit oft getroffen, um gemeinsame Zeit zu verbringen," erzählt er. Diese Gemeinschaft trug dazu bei, dass nicht nur fachliche, sondern auch persönliche Herausforderungen, wie beispielweise der Umzug nach Zielitz leichter bewältigt werden konnten.

Vielfalt ist gleich Faszination

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Wenn Adrian die Vielfältigkeit der bergbaulichen Bereiche während seiner Ausbildung beschreibt, spürt man sogleich seine Begeisterung für den Bergbau. Er selbst beschreibt diese Vielfalt als herausfordernd und zugleich faszinierend. „Es erforderte viel Zeit und Interesse, ein umfangreiches Bild vom Gesamtprozess der Gewinnung unter Tage zu erhalten. Diese Vielfalt machte den Alltag jedoch überaus spannend und bot die Möglichkeit, in drei Jahren viele verschiedene Facetten des Bergbaus kennenzulernen“, so sein Rückblick auf die Ausbildungszeit. Dabei hat es ihm offenbar die einzigartige Technik bei der Gewinnung der Rohsalze angetan. "Der Umgang mit den Großgeräten ist einzigartig. Das beeindruckt mich heute genauso wie am Anfang meiner Ausbildung," sagt er. Seine Sicht auf den modernen Bergbau prägt sich von der Kombination aus moderner Technologie und traditionellen Werten. Es ist diese Wechselseitigkeit, die Adrian besonders schätzt.

Kurssetzung Richtung Zukunft

Auf die Frage nach den persönlichen Eigenschaften oder Fähigkeiten, die ihm geholfen haben, diesen Erfolg zu erreichen, kann man bei Adrian eine ausgeprägte Zielorientierung erkennen. "Habe ich ein bestimmtes Ziel vor Augen, kann ich mich stärker motivieren, mein Bestes zu geben," erklärt er. Dabei beruht sein Erfolgsrezept darauf, auf erfahrene Kollegen zu hören und ihre Herangehensweisen zu beobachten, um letztlich seinen eigenen Stil zu finden und effizient zu arbeiten. Er betont, dass das Wissen der Kumpel die Basis für die persönliche Weiterentwicklung ist.

 

Diesen Kurs setzt er nun an der TU Bergakademie Freiberg fort, wo er Geoingenieurwesen mit Vertiefung Bergbau studiert. Das K+S Studium Plus Programm ermöglicht ihm nicht nur ein fundiertes Studium, sondern in diesem Rahmen auch Praktika an verschiedenen Standorten des Unternehmens. "Ich sehe meine Zukunft bei K+S. Ich möchte dazu beitragen, dass sich das Unternehmen weiterentwickelt, vor allem in der Technologie," betont er. Durch die Praktika erhofft er sich, Erfahrungen in den unterschiedlichen Abbauverfahren an verschiedenen Standorten zu sammeln.

 

So schreibt Adrian Weigel seine eigene Geschichte fort, in dem er die Zukunft des Bergbaus aktiv mitgestalten möchte. Sein Weg mag vielleicht nicht der Direkteste gewesen sein, aber er hat ihn zum Besten in seinem Fach gemacht. Mit seinem Engagement, seiner Leidenschaft und seinem klaren Blick wird Adrian Weigel zweifellos seinen Weg gehen.

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Adrian Weigel zusammen mit seinem Vater bei der Bestenehrung der IHK Magdeburg in der Johanneskirche.

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