Naturschutzmaßnahme Wiesenvernässung bei Wehrda
Großflächige naturschutzfachliche Maßnahmen für die Artenvielfalt und für den Grundwasserschutz
Im Rahmen der gesetzlich geforderten Eingriffs- und Ausgleichsregelung setzt K+S großflächige Naturschutzmaßnahmen um. Lebensräume, wie Wald, Wiesen, Säume und Gewässer werden aufgewertet und dienen der Förderung gezielter Pflanzen- und Tierarten.
Dadurch erfährt auch die nicht sichtbare Ressource Grundwasser eine Verbesserung. Maßnahmen wie die Wiederherstellung von Tümpelsystemen, die Neuanlage von Teichen, Wiesenvernässungen und Uferrenaturierungen dienen der Grundwasseranreicherung- und neubildung.
Maßnahme `Feuchtwiesenlandschaft mit Moorvernässung´ bei Wehrda
Das Ziel des Projektes ist die Entwicklung einer großflächigen Feuchtwiesenlandschaft mit Vernässung in Angrenzung an das bestehende, als Naturschutzgebiet geschützte Niedermoor bei Wehrda (Osthessen). Durch die Wiesenvernässung im Umfeld des Moores, einem geschützten Flora- Fauna Habitat, werden sich die Lebensraumbedingungen für die seltenen und gefährdeten Tier- und Pflanzenarten verbessern und ausweiten.
Auf einer Fläche von insgesamt 25 ha, die zuvor als intensive Weide- und Ackerlandschaft genutzt wurde, werden Entwässerungsdrainagen und -gräben zurückgebaut, Grabentaschen ausgeweitet, Wasserblänke ausgeformt und Hochstauden sowie mehrjährige Blühstreifen angelegt. Umgesetzt wird dieses in insgesamt fünf Bauabschnitten, wobei zwei bereits fertig gestellt und behördlich abgenommen worden sind.
Die Maßnahmen führen zur Ausbildung von Feucht- und Nasswiesen, Röhrichtzonen und offenen Wasserstellen. Sie dienen als Lebensraum für Sumpf- und Moorpflanzen, Vögel, Tagfalter, Sumpflibellenarten und Amphibien.
Das Besondere an der Maßnahme ist die barrierefreie Angrenzung weiterer Wiesen und Waldflächen, so dass Tierwanderungen ungestört zwischen den verschiedenen Lebensräumen stattfinden. Das ist von hoher Bedeutung, da viele Arten jahreszeitlich unterschiedliche Lebensraumtypen benötigen. Amphibien wie die Erdkröte, der Grasfrosch und die Molche benötigen Gewässerbiotope zum Laichen und Lebensräume an Land für Unterschlupf und Fortpflanzung.
Vögel wie der Graureiher, der Schwarzstorch und der Rotmilan bauen Ihre Horste in Baumkronen und bedienen sich der Gewässer als Nahrungsquelle.
Gefährdete Wiesenvogelarten, wie die Bekassine, das Braunkehlchen, die Schafstelze und der Wiesenpieper verwenden die großräumigen, extensiven Wiesenflächen als Nahrungs- und Brutplatz.
Die Erhaltung der artenreichen Feuchtwiesen wird durch Pflegemaßnahmen sichergestellt. Das Pflegekonzept sieht eine Mahd und eine zusätzliche Nachbeweidung mit Rindern unter naturschutzfachlichen Kriterien vor. So sind die Mahdtechnik und -zeiträume an die Lebensweise gefährdeter Tierarten, wie z.B. der Wiesenknopf-Ameisenbläuling, angepasst.
Die Planung und Umsetzungen dieser Naturschutzmaßnahme wird durch die Obere Naturschutzbehörde eng begleitet und führen bereits zu sichtbaren Entwicklungen der Flora und Fauna.