Ende 2018 wurde die Kaliproduktion in Sigmundshall stillgelegt, seit Mitte 2021 wird die Grube kontrolliert geflutet, wie es in Niedersachsen für Salzbergwerke gesetzlich vorgeschrieben ist. Das soll gemäß den Vorgaben im Abschlussbetriebsplan innerhalb von 20 Jahren abgeschlossen sein. Um das vorgesehene Flutungsziel zu erreichen, transportiert K+S auch salzhaltige Wässer nach Sigmundshall, die an niedersächsischen Standorten und den Kaliwerken im Fulda-Werra-Revier anfallen. So kann die Nutzung von wertvollem Brauchwasser für die Flutung des Bergwerks minimiert werden.
Wurden die Salzwässer bislang ausschließlich per Zug direkt nach Sigmundshall gefahren, werden sie nun außerdem per Zug nach Sehnde gebracht und am Anleger des Standorts Friedrichshall auf Schiffe umgeladen. Dafür wurden in Sehnde eine Leitung von der vorhandenen Bahnentladestelle zum Schiffsanleger errichtet. Entladen werden die Schiffe bei der Anlegestelle der Agravis in Wunstorf-Kolenfeld, wo für das Entladen der Schiffe ein Betriebsbecken, eine Pumpstation und ein Schiffsanleger neu errichtet wurden.
„Der Probebetrieb verläuft bisher sehr gut. Sowohl die Technik als auch die Logistik spielen sich entsprechend ein“, erklärt Teilprojektleiter Tim Warncke. Im bisherigen Betrieb werden zwei Schiffe mit einer Gesamtkapazität von 3500 Tonnen eingesetzt und jeweils vormittags in Sehnde beladen. Sie fahren vier Stunden lang über 40 Kilometer auf dem Mittellandkanal nach Wunstorf-Kolenfeld, wo sie bis zum jeweiligen Abend entladen werden. Vom Hafen der Agravis werden die salzhaltigen Wässer über eine 3,7 Kilometer lange Pipeline zum Schacht Kolenfeld transportiert, wo sie über eine
Fallleitung in die Grube Sigmundshall gelangen. „Die Pipeline wurde im zweiten Halbjahr 2022 weitgehend in einer umweltschonenden unterirdischen Bauweise neben dem Mittellandkanal verlegt und pünktlich im Zeitplan fertiggestellt“, freut sich Warncke.
„Mit Schiff und Pipeline steht uns ein zusätzlicher Transportweg offen, um die salzhaltigen Wässer von anderen Standorten nach Sigmundshall zu bringen“, erklärt Projektleiter Bernd Klee. „So können wir die kontinuierliche Flutung des Bergwerks Sigmundshall gewährleisten und auch die Entsorgungssicherheit erhöhen“, fasst Klee zusammen. Für das gesamte Vorhaben investiert K+S rund 10 Millionen Euro.
Über K+S
Wir leisten einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag: Landwirten helfen wir bei der Sicherung der Welternährung. Mit unseren Produkten halten wir zahlreiche Industrien am Laufen. Wir bereichern das tägliche Leben von Konsumenten und sorgen für Sicherheit im Winter. Mit rund 11.000 Mitarbeitern, Produktionsstätten auf zwei Kontinenten und einem weltweiten Vertriebsnetz sind wir ein verlässlicher Partner für unsere Kunden. Gleichzeitig richten wir uns neu aus: Wir setzen noch stärker als bisher auf Düngemittel und Spezialitäten. Wir werden schlanker, kosteneffizienter, digitaler und leistungsorientierter. Auf einer soliden finanziellen Basis erschließen wir uns neue Märkte und Geschäftsmodelle. Wir bekennen uns zu unserer gesellschaftlichen und ökologischen Verantwortung in allen Regionen, in denen wir tätig sind.
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