Die Auswirkungen unserer Abbauplanungen sind sicher voraussagbar
Im Steinsalzbergwerk Borth wird seit 1926 untertägig Steinsalz abgebaut. Um mögliche Auswirkungen der Abbauaktivitäten an der Tagesoberfläche beurteilen zu können, wurde bereits ein Jahr später mit der Durchführung von Höhenmessungen begonnen. Mittels dieser Messungen wurde und wird die Absenkung der Tagesoberfläche vollständig erfasst und dokumentiert.
Im Laufe der Jahrzehnte wurde das Messnetz kontinuierlich erweitert und an die Entwicklung der einzelnen Baufelder angepasst. Heute umfasst das Netz mehr als 3.500 Punkte, die regelmäßig vermessen werden. Daraus ergeben sich rund 150 Messlinien mit einer Gesamtlänge von etwa 300 Kilometern. Sie geben den zeitlichen Ablauf der Veränderungen an der Oberfläche wieder. Die Messungen liefern Informationen über tatsächliche Senkungen und sind eine zuverlässige Grundlage für die Bewertung der bergbaulichen Auswirkungen an der Tagesoberfläche. Die Anschlusspunkte der Messlinien liegen weit außerhalb der Baufelder im senkungsfreien Gebiet.
Auf der Basis dieser umfassenden Datengrundlage und den Erfahrungen aus fast 100 Jahren lassen sich die zukünftigen Entwicklungen in den neu zu erschließenden Gebieten eindeutig ableiten. Durch ein computergestütztes Rechenmodell sind wir heute in der Lage, die Auswirkungen unserer Abbauplanungen auf die Tagesoberfläche sicher vorauszusagen.
Diese Prognosen stellen wir übrigens auch Verbänden, Gesellschaften und sonstigen öffentlichen Einrichtungen zur Verfügung (beispielsweise Deichverbänden, LINEG oder Betreibern von Rohrleitungen). Diese nutzen unsere Daten, um den Auswirkungen rechtzeitig begegnen zu können.
Senkungsprognose berücksichtigt tatsächlichen Abbau
Da im Zuge der Abbautätigkeit die Lagerstätte besser bekannt wird, können oft Bereiche, die ursprünglich abgebaut werden sollten, wegen geologischer Schwierigkeiten nicht oder nicht vollständig abgebaut werden. In diesen Fällen dürfen dann auch nicht andere Bereiche, die zuvor nicht Gegenstand der Planung waren, quasi als Kompensation abgebaut werden. Aus diesem Grund fallen die tatsächlichen Senkungen meistens geringer aber nie höher aus, als prognostiziert.
Salz „kriecht“, d.h. es verformt sich plastisch unter dem Druck der darüber liegenden Erdschichten (Auflast des auflagernden Gebirges). Das darüber liegende Salz drückt die Pfeiler in die „Örter“ (Hohlräume) und als Folge davon verschließen sich diese wieder.
Diese Bewegung ist abgeschlossen, wenn das natürliche Gleichgewicht hergestellt ist; das heißt die Örter sind dann komplett verschlossen. Dieser Vorgang dauert über 100 Jahre. Die Bewegungen pflanzen sich langsam bis an die Tagesoberfläche fort; es entstehen großflächige, gleichmäßige Mulden.
Das Volumen der Mulde entspricht dem abgebauten Volumen. Ist das natürliche Gleichgewicht wieder hergestellt, sind die Endsenkungen erreicht.
Die Senkungsraten liegen im Millimeter- bis Zentimeterbereich pro Jahr. Dabei liegt das Muldentiefste mittig über dem Schwerpunkt des abgebauten Bereichs nach Erreichen der Bodenruhe nach über 100 Jahren. Die größten Senkungsgeschwindigkeiten treten in den ersten Jahrzehnten nach dem Abbau auf. Danach nimmt die Senkungsgeschwindigkeit wieder ab und die Erdoberfläche senkt sich großflächiger und gleichmäßiger.
Bodenbewegungen nicht mit Steinkohlenabbau vergleichbar!
Die durch den Steinsalzbergbau verursachten Bodenbewegungen laufen gleichmäßig, großflächig und sehr langsam über sehr viele Jahrzehnte ab.
Anders beim Steinkohlenbergbau, dort sind die beeinflussten Bereiche kleiner, aber die Bodendynamik und somit auch die Schadenwahrscheinlichkeit innerhalb dieses Bereiches ist sehr viel höher – kein Vergleich zum Salzbergbau.
Aktuell beobachtete Senkungen und Messlinien
Die Senkungen aus den zur Zeit zugelassenen Abbauflächen, die sich in über 100 Jahren einstellen werden – immer unter der Voraussetzung, dass alle Lagerstättenteile abgebaut werden können – stellen sich wie folgt dar:
Weiterführende Themen
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