So entsteht KALI
Schacht 1
Der Schacht 1 ist der Hauptförderschacht. Über diesen gelangt das unter Tage geförderte Rohsalz an die Erdoberfläche. Die Förderleistung beträgt ca. 40.000 t/d. Mit ca. 70 m ist es das höchste Gebäude auf dem Werk Zielitz. Hier befindet sich auch der Nistplatz der Wanderfalken, der live per Webcam beobachtet werden kann.
Grobmahlanlage
Hier wird das Rohsalz durch vier Mahlsysteme zerkleinert und über Bandanlagen vom Ausgang der Grobmahlanlage entweder zur Direktverarbeitung in die Feinmahlanlage oder zur Einspeicherung in den Rohsalzschuppen transportiert.
Rohsalzschuppen
Der Rohsalzschuppen dient als Pufferspeicher zwischen der Schachtförderung und der Fabrik mit einem Fassungsvermögen von 30.000 t.
Fabrik
Die Fabrik ist das Herzstück der übertägigen Werksanlagen. Hier befinden sich gleich vier verschiedene Verarbeitungsprozesse.
Feinmahlanlage
In der Feinmahlanlage wird das zuvor grob gemahlene Rohsalz weiter aufgemahlen und gesiebt. Das Rohsalz mit einer Korngröße von 1-5 mm wird im Heißlösebetrieb weiterverarbeitet, während das noch feinere Rohsalz in der Flotation weiter aufbereitet wird.
Flotationsanlage
Zur Trennung von Steinsalz und Kalirohsalz wird das Flotationsverfahren eingesetzt. Das Grundprinzip des Verfahrens basiert darauf, dass die zu trennenden Minerale in einer gesättigten Salzlösung fein verteilt werden. Zudem wird in die Lösung Luft eingeblasen. Mit Hilfe von Flotationsmitteln wird der Wertstoff Kaliumchlorid wasserabstoßend gemacht. Nur an die wasserabstoßenden Minerale können Luftblasen angelagert werden. Die Luftblasen tragen das Kaliumchlorid an die Oberfläche der Flotationszelle, wo der Wertstoff als Schaum abgeschöpft wird. Nach anschließender Reinigung erfolgt die Entwässerung des Kaliumchlorids. Das verbleibende Steinsalz wird anschließend filtriert und als Rückstand zur Halde transportiert. Die Zielitzer Flotation ist eine der weltweit größten Flotationsanlagen.
Heißlöse/ Kristallisation
Seit 1996 wird hochreines Kalichlorid (KCl 99) in einem Heißlösebetrieb für die Industrie und als Futtermittel erzeugt. Das Grundprinzip des Verfahrens beruht auf der selektiven Auflösung und Rekristallisation von Kaliumchlorid.Heiße Salzlösungen nehmen bei hohen Temperaturen sehr große Kalimengen auf. Beim Abkühlen kristallisiert das Kaliumchlorid in reiner Form aus und wird anschließend entwässert.
Trocknung
In mehreren Trockentrommeln werden die entwässerten Kaliprodukte getrocknet. Die Wärme dafür kommt aus dem werkseigenen Kraftwerk.
Granulierung
Kalidüngemittel für die Landwirtschaft werden mechanisiert mit großen Streuern auf den Feldern ausgebracht. Um eine gleichmäßige Verteilung zu erreichen und die Bildung von Staub zu vermeiden, sollte der Kalidünger eine Korngröße von 2-5 mm haben. Mit sieben Walzenpressen und nachgeschalteten Mahl- und Siebanlagen wird aus den feinen Kalidüngern die gewünschte grobe Körnung erzeugt.
KaliSel Anlage
Die Anlage dient zur Herstellung, Verpackung, Lagerung und Versand von kristallinem Kaliumchlorid in Lebensmittelqualität. Die Kapazität der modernen Produktionsanlage liegt bei ca. 60.000 t/a im vollkontinuierlichen Betrieb. Die Ware wird mit verschiedenen Produktkörnungen in 25 kg Säcke sowie Big-Bags konfektioniert.
KCl 99 Compacted-Anlage
2014 wurde eine Granulieranlage mit einer Walzenpresse in Betrieb genommen, um das hochreine Kaliumchlorid KCl 99 marktgerecht anbieten zu können.