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Digitales Lernen: Ein Meilenstein in der Ausbildung

12.02.2025 
Künftig lernen unsere Auszubildenden mit einem Tablet und interaktiven Modulen. Dabei geht es jedoch um mehr als nur um Hard- und Software. Die Digitalisierung befeuert die Weiterentwicklung der K+S-Ausbildung insgesamt. Und das kommt der Herangehensweise der Generation Z entgegen.

Die Auszubildenden des 1. und 2. Lehrjahres konnten sich nach den Sommerferien über ein besonderes Upgrade freuen. Sie sind für die Dauer ihrer Ausbildung mit einem Tablet mit Lernmanagementsystem ausgerüstet worden. Die Systeme Vocanto und eCademy bieten Ausbildungsmodule zu allen gängigen Berufen an. Das Projektteam ‚DigiLearn‘ hatte im vergangenen Jahr die notwendigen Voraussetzungen für die Einführung geschaffen. Insgesamt wurden 395 Tablets an Azubis und Ausbilder ausgegeben. Die Dualstudierenden, die einen PC-Arbeitsplatz haben, erhalten weiterhin ihr Notebook.

Für Oliver Stapel und André Labs, die im Werk Zielitz für die Ausbildung der Elektroniker verantwortlich sind, war die Ausgabe der Tablets ein Meilenstein. „Der Einführungsprozess lief wirklich gut ab. Der Austausch mit dem DigiLearn-Team war toll, wir sind rechtzeitig einbezogen worden und konnten uns vorbereiten. Hardware, Software, alles passt!“ zeigt sich Oliver Stapel zufrieden. Einen Moment der Ernüchterung gab es dennoch: Mittlerweile können sie auf die ersten Monate mit Vocanto zurückblicken: „Das System kommt der Lernweise der Gen Z – das ist die ab dem Jahr 2000 geborene Generation – entgegen, weil es auch Gamification-Elemente hat. Es ist interaktiv, bringt visuelle Reize, man kann virtuelle Aufgaben lösen, Punkte sammeln, verschiedene Level durchlaufen und aufsteigen,“ erzählt André Labs.

Das kann Michael Bock, Leiter Modulausbildung am Standort Hattorf, bestätigen. Der 60-jährige ist seit 25 Jahren in der Ausbildung tätig und begreift sich als Dienstleister: „Mein Kunde ist die K+S, die darauf vertraut, dass meine Kollegen und ich dem Nachwuchs alles mitgeben, damit dieser einen guten Job machen kann. Und meine Kunden sind unsere Auszubildenen, die mit Recht erwarten können, dass sie bestens auf ihr zukünftiges Berufsleben vorbereitet werden.“ Mit dieser Einstellung ist es für ihn selbstverständlich, dass sich die Ausbildung der Erlebniswelt der jungen Generation anpassen muss. „Ich gebe den Azubis nicht nur Aufgaben an die Hand, sondern vermittle ihnen auch die Methodik, sich selbstständig Inhalte und Arbeitsweisen anzueignen. Das stärkt ihre Problemlösungsfähigkeit und ist die Grundlage, damit sie sich ihr ganzes Berufsleben lang eigenverantwortlich weiterbilden. Genau darauf zahlt die Funktionsweise des Lernmanagementsystems ein.“

Digitales Lernen: System 16-9

Digital und individuell

Dass digitales Lernen nicht Gleichmacherei bedeutet, betont Oliver Stapel: „Das System ermöglicht es uns, individuelle Lernpfade pro Auszubildendem anzulegen und so gezielt an Schwachpunkten zu arbeiten. Außerdem empfiehlt es den Nutzern abhängig vom Lernerfolg weitere Inhalte. Vocanto wird uns Ausbilder nicht ersetzen, bietet aber eine wertvolle Unterstützung. Wir sind froh, dass wir es haben!“ Er und Labs sind gespannt, wie sich Vocanto bei der Vorbereitung auf die anstehenden Zwischenprüfungen schlägt.

Tobias Hoffmann, Mitarbeiter Mechanik, kümmert sich neben seinem Hauptjob auch um die Ausbildung der Industriemechaniker am Hamburger Kalikai. Gemeinsam mit seinen beiden Azubis hat er die Tablets in Betrieb genommen. Er ist begeistert: „Das hätte ich mir gewünscht, als ich vor 20 Jahren meine Ausbildung am Standort gemacht habe! Mich hat sofort der Ehrgeiz gepackt, das System zu beherrschen. Dass ich meine eigenen Fähigkeiten medienpädagogisch und digitaltechnisch weiterentwickeln kann, ist ein schöner Nebeneffekt.“ Abseits der bereits genannten Vorteile gefällt ihm das digitale Berichtsheft besonders gut. Für Hoffmann ist die Digitalisierung zugleich ein Mittel, um beim Werben um Nachwuchs einigermaßen mit der großen Konkurrenz in Hamburg mitzuhalten. „Angehenden Azubis ist es wichtig, vor Antritt der Ausbildung zu verstehen, mit welchen Methoden beim potenziellen Arbeitgeber gelernt wird.“

Gleich hoher Ausbildungsstandard

Die Lernmanagementsysteme garantieren einen über alle deutschen Standorte hinweg gleich hohen Ausbildungsstandard und entlasten die Ausbilder. Zuvor mussten die Ausbildungsverantwortlichen jedes Standortes die Unterlagen und die entsprechende Didaktik selbst mit den zur Verfügung stehenden Mitteln konzipieren, häufig in PowerPoint. Jetzt stellen Vocanto bzw. eCademy die Inhalte digital für alle zur Verfügung, bei Bedarf können sie um K+S-Spezifika ergänzt werden.

Für Sven Gromeyer, Ausbildungskoordination Deutschland, der bis vor kurzem noch selbst als Ausbilder am Standort Sigmundshall tätig war, passen digitales Lernen und die Generation Z perfekt zusammen: „Die Azubis bringen heute andere Kompetenzen mit als die vorherigen Generationen. Die Herangehensweise an die Ausbildung hat sich verändert.“ Gleichzeitig ist es Gromeyer wichtig zu betonen, dass das System nur ein Werkzeug ist: „Der persönliche Austausch hat nichts von seinem Wert verloren. Und auch hier gilt es für uns Ausbilder, die neue Generation anzunehmen. Sie wollen nicht in der Gruppe untergehen, jeder und jeder möchte gesehen und akzeptiert werden, wie er oder sie ist. Sie sind in Schule und Elternhaus dazu angehalten worden, Abläufe zu hinterfragen und kritisch zu sein. Ein ‚Du machst das jetzt!‘ wird häufig nicht mehr akzeptiert. Sie wollen wissen, warum sie etwas tun sollen und warum auf diese Art und Weise.“

Eine Umfrage unter den 111 Ausbildern und Ausbildungsbeauftragten zu ihren ersten Erfahrungen mit dem Lernmanagementsystem bestätigt die Einschätzungen der Kollegen. Sven Gromeyer ist zufrieden mit den Ergebnissen: „Die Tablets erhöhen die digitale Kompetenz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und sind somit eine wichtige und notwendige Investition in unsere digitale Transformation. Und sie tragen zur Weiterentwicklung unserer Ausbildung bei: Das Lernmanagementsystem ermöglicht ein individuell auf die Fähigkeiten des Auszubildenden abgestimmtes Lernen und befeuert die Selbstständigkeit und Eigenverantwortung des Nachwuchses. Die Ergebnisse haben zudem aufgezeigt, an welchen Stellschrauben wir noch drehen können. In diesem Jahr werden wir auch das Meinungsbild der Auszubildenden einfangen. Ich bin gespannt!“

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