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Feuer und Flamme für den Bergbau
Anna Friebels Morgen beginnt über Tage in der ‚Steigerbude‘. Gemeinsam mit ihrem Kollegen verschafft sie sich einen Überblick, welche Aufgaben zu erledigen sind und teilt die Mitarbeiter nach ihren Fähigkeiten ein. Unter Tage angekommen klärt sie offene Fragen, bevor sie nach ihrem Tablet greift, die Tür ihres Jeeps öffnet und ins Revier fährt.
Von der Geologin zur Bergfrau
Während der Schulzeit entwickelte Anna Friebel ein ausgeprägtes Interesse an Naturwissenschaften. Sie beschreibt sich als pragmatischen, handfesten Typ und fand in den angewandten Geowissenschaften ein vielseitiges und spannendes Studium. Ihren Bachelor und Master absolvierte sie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Geotechnische Schwerpunkte und Grundlagenforschung waren Teil der Ausbildung. Ein Teilbereich faszinierte sie besonders: die Lagerstättenkunde.
Anna Friebels Leidenschaft und Faszination für den Bergbau entstanden bei einer ihrer ersten Exkursion unter Tage in Bernburg. „In Bernburg sind die Hallen riesig, zum ersten Mal habe ich die großen Maschinen gesehen und war danach Feuer und Flamme.“
„Bei mir war es anders als bei den meisten Kumpel: Ich hatte keinen Vater, der im Bergbau gearbeitet hat, und auch kein Werk vor der Haustür, sodass ich nicht regional mit dem Bergbau verwurzelt bin.“ In der Lagerstättenkunde lernte sie, wie Lagerstätten entstehen, wie die Wertstoffgehalte einzuordnen sind und wie es zum Abbau und der Aufbereitung kommt. „Das war eine runde Sache, ich lernte die geologischen Phänomene kennen und konnte die Prozesse immer besser miteinander verknüpfen.“
„Nach dem Studium habe ich national, aber auch international nach Jobs geschaut. Ursprünglich wollte ich mich als Geologin bei K+S bewerben. Im Gespräch mit Gerd Kübler habe ich von dem Trainee-Programm als Einstiegsmöglichkeit erfahren. Das hat zu dem Zeitpunkt super zu meinen Interessen gepasst.“
Das Trainee-Programm Bergbau ist inhaltlich eigentlich für Bergbauingenieure und Bergbauingenieurinnen gedacht, doch auch für ‚Bergbau-Fan‘ und Geologin Anna Friebel ist es genau das Richtige. Nach der Einführungsphase in Kassel folgen Einsätze an verschiedenen K+S-Bergwerksstandorten. Ihr derzeitiger Einsatzort: Neuhof-Ellers.
Arbeiten mit den Kumpel unter Tage
„Das Trainee-Programm ermöglicht es mir, in viele verschiedene Bereiche reinzuschauen.“ Sie lernt die untertägigen Gewinnungsprozesse und die vorgeschriebenen Arbeitssicherheitsmaßnahmen kennen und unterstützt die Aufsichten. Auch die eigenverantwortliche Mitarbeiterführung gehört zu den Steiger-Tätigkeiten. „Ein Teil meines Arbeitsalltags ist es, die Mitarbeiter zu befahren und den Arbeitsfortschritt zu begutachten. Die Abbauschritte sind sehr vielseitig, ich betreue alle Schritte und spreche mehrfach mit allen in einer Schicht. Wenn Probleme bestehen, spreche ich mich ab, und wir kommen gemeinsam zur Lösung.“ Auch übergreifende Projekte mit Kolleginnen und Kollegen am Standort Kassel gehören zum Programm.
Die eigentliche Aufgabe einer Geologin unter Tage ist die Exploration. „Ich habe den Vorteil, dass ich näher dran sein kann. Durch mein Studium bringe ich viel Wissen mit für die Position. Ich kann mir ein Bild vom großen Ganzen machen, verstehe die Rohstoffe und die Lagerstätte. Besonders spannend wird es, wenn wir uns an der Lagerstättengrenze bewegen.“
Besonders für sie: „Jeden Tag unter Tage sein, in dem besonderen Arbeitsumfeld. Die Anfangsphase ist sehr lernintensiv. Ich sammele Erfahrungswerte und profitiere von den Erfahrungen der Bergleute, die sie mit mir als Anfängerin teilen. Ich hatte keinen konventionellen Einstieg als Bergbauingenieurin, da schöpfe ich hier aus vollen Zügen.“
![Anna Friebel, Trainee Bergbau & Geologie bei K+S Anna Friebel, Trainee Bergbau & Geologie bei K+S](/.images/press/news/feuer-und-flamme-portrait-1-1.jpg?__scale=w:16,h:16,t:2,q:80)
„Ich habe den spannendsten Arbeitsplatz! Die Atmosphäre ist einzigartig und keine Woche gleich.“
Meine Erfahrung ist bisher sehr positiv. Ich wurde freundlich von meinen Kollegen empfangen und fühle mich sehr wohl. Ich komme aus dem Sport, was mir sehr geholfen hat. Das kameradschaftliche Miteinander ist mir sehr wichtig. Meine Tätigkeit als Handball-Schiedsrichterin hat mir Selbstbewusstsein in meinem Auftreten gegeben“, ergänzt Anna Friebel. Sie betont: „Kommunikation ist sehr wichtig, das fordere ich auch ein. Genauso Kritik – ich weiß, dass ich Fehler mache, und daran kann ich nur wachsen. Die Kumpel sind meine tragenden Säulen, die die Erfahrung haben.“
Frauen im Bergbau
Was für Anna Friebel eine Selbstverständlichkeit ist, war bis zum 25.03.2009 nicht erlaubt. Laut § 64a BBergG durften Frauen im Bergbau unter Tage nicht beschäftigt werden. Das einschneidende Beschäftigungsverbot wurde aufgehoben, dennoch sind Frauen in der Branche unterrepräsentiert.
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„Bergbau ist ein Arbeitsbereich, der allen Frauen offensteht.“
„Frauen brauchen keine Scheu vor dem Arbeitsfeld zu haben. Am Anfang ist es eine dunkle unbekannte Welt, aber je länger ich hier bin, desto mehr stelle ich fest, dass Frauen genauso alle Tätigkeiten ausüben können. Wer die besondere Umgebung mag, kann auch hier beispielsweise als Schlosserin oder Elektrikerin arbeiten“, meint Anna Friebel.
Das gemeinnützige Unternehmen International Women in Mining (IWiM) teilt diese Haltung und lädt die globale Bergbauindustrie ein, Frauen im Bergbau zu feiern. Jedes Jahr am 15. Juni feiert die Bergbauindustrie die Frauen, die Teil des Sektors waren, sind und sein werden. Das soll Frauen ermutigen, ihre Leidenschaft für die Branche mit anderen zu teilen, und die bisherigen Erfolge der Branche im Bereich der Geschlechtergleichstellung würdigen.
Der heutige internationale Tag der Frau im Bergbau 2023 (IDWIM 2023), soll zeigen, wie die Einbeziehung der Geschlechter einer der größten Trümpfe der Branche sein kann, um den Weg für eine nachhaltigere, vielfältigere und integrativere Bergbauindustrie zu ebnen.
Ein Anliegen von Anna Friebel ist es, ihren Beruf bekannter zu machen. „Die Aufgaben sind nicht schwerer oder leichter, aber als Frau hier zu arbeiten ist schon noch etwas Außergewöhnliches. Ich möchte zeigen, dass es ein fantastisches Arbeitsumfeld und die Kollegialität sehr groß ist.“
„K+S ist ein sehr guter Arbeitgeber, was die Entwicklungsmöglichkeiten von jungen Leuten angeht. Ich als Trainee darf jeden Tag Neues kennenlernen und zusätzlich Projekte mitgestalten. Ich bin gespannt, wie sich meine Zukunft hier entwickelt und bin dankbar, dass ich ein Netzwerk aus Unterstützerinnen und Unterstützern habe.“ Abschließend sagt Anna Friebel: „Ich freue mich auf viele neue Herausforderungen und wünsche mir, anderen mit meiner Arbeit ein Vorbild sein zu können.“