Presseinformation
Flutung der Grube Sigmundshall

Arbeiten an der Pipeline zum Schacht Kolenfeld starten

Wunstorf, 17.05.2022 
Das frühere Kalibergwerk Sigmundshall in Wunstorf-Bokeloh wird seit Sommer 2021 geflutet. Dafür nutzt der Betreiber K+S auch salzhaltige Wässer von anderen Standorten, die bisher per Bahn angeliefert werden. Um die Wässer künftig zusätzlich per Schiff transportieren zu können, wird in den kommenden Monaten eine Leitung vom Mittellandkanal zum Schacht Kolenfeld verlegt.

In den kommenden Tagen starten die Vorbereitungen für die Bauarbeiten, die bis zum Jahresende 2022 abgeschlossen sein sollen. Nachdem die Baustelle eingerichtet ist, sollen die Arbeiten voraussichtlich in der letzten Maiwoche am Hafen Wunstorf-Kolenfeld der AGRAVIS Niedersachsen-Süd GmbH beginnen. Dort wird am bestehenden Schiffsanleger eine Entladeanlage mit Pumpengebäude und einem Betriebsbecken errichtet, das rund 2.300 Kubikmeter fasst. So können die Tankschiffe, die die salzhaltigen Wässer von einem K+S-Standort in Sehnde auf 40 Kilometern über den Mittellandkanal transportieren, zügig entladen werden.

Die insgesamt 3,7 Kilometer lange Pipeline führt vom AGRAVIS-Hafen parallel zum Kanal bis zur Fußgängerunterquerung an der Südaue, berichtet der Standortleiter Technische Planung Nordwerke, Tim Warncke, der die Transportanbindung Schacht Kolenfeld als Teilprojektleiter betreut. An der Südaue unterquert die Leitung den Kanal und führt weiter bis zum Schacht Kolenfeld. Dort werden die Salzwässer über eine bestehende Fallleitung in das Bergwerk eingeleitet.

Die dickwandige Kunststoffleitung (Durchmesser 35 Zentimeter) wird größtenteils in geschlossener Bauweise, also ohne offene Gräben, verlegt. Dabei wird die Leitung von einer Eintrittsgrube unterirdisch bis zu 500 Meter weit und bis zu 22 Meter tief bis zum Austrittspunkt vorangetrieben. „Dadurch können wir über weite Strecken auf Erdarbeiten verzichten, die mit einem größeren Eingriff in die Landschaft verbunden wären“, erläutert Warncke. Durch eine permanente Überwachung des Durchflusses könne ein Leck sofort erkannt, räumlich zugeordnet und Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Innerhalb des Wasserschutzgebiets Barne, das die Leitung ebenfalls durchquert, wird sie zusätzlich in einem Stahlschutzrohr verlegt. „Diese Vorsichtsmaßnahmen bieten im Betrieb einen maximalen Schutz für die Umwelt“, sagt Warncke.

Für das gesamte Vorhaben investiert K+S rund 10 Millionen Euro im Rahmen des Projekts Verwertung salzhaltiger Wässer (kurz VSW). Die salzhaltigen Wässer des Werks Werra in Hessen dienen der Flutung stillgelegter Bergwerke, die in Niedersachsen aufgrund geologischer Besonderheiten der dortigen Kali-Lagerstätten gesetzlich vorgeschrieben ist, um die Gruben langzeitsicher zu verwahren. Das Bergwerk Sigmundshall wurde Ende 2018 geschlossen und reicht bis auf 1400 Meter in die Tiefe. Es muss laut Abschlussbetriebsplan mit jährlich mindestens 1,3 Millionen Kubikmetern Flüssigkeit geflutet werden. Da die in Sigmundshall selbst anfallenden Salzwässer nicht ausreichen, kann durch die Verwendung von bereits konzentrierten Salzwässern anderer Standorte die Nutzung von Frischwasser bei der Flutung minimiert werden, was der Umwelt zugutekommt.

VSW-Gesamtprojektleiter Bernd Klee ist zuversichtlich, dass die Pipeline zum Schacht Kolenfeld noch Ende dieses Jahres in Betrieb gehen kann: „Damit wird uns neben den Bahntransporten ein weiterer Transportweg offenstehen, um die Salzwässer nach Sigmundshall zu bringen. So können wir die Entsorgungssicherheit am Werk Werra erhöhen und die kontinuierliche Flutung des Bergwerks Sigmundshall gewährleisten.“

Über K+S

Wir leisten einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag: Landwirten helfen wir bei der Sicherung der Welternährung. Mit unseren Produkten halten wir zahlreiche Industrien am Laufen. Wir bereichern das tägliche Leben von Konsumenten und sorgen für Sicherheit im Winter. Mit rund 11.000 Mitarbeitern, Produktionsstätten auf zwei Kontinenten und einem weltweiten Vertriebsnetz sind wir ein verlässlicher Partner für unsere Kunden. Gleichzeitig richten wir uns neu aus: Wir setzen noch stärker als bisher auf Düngemittel und Spezialitäten. Wir werden schlanker, kosteneffizienter, digitaler und leistungsorientierter. Auf einer soliden finanziellen Basis erschließen wir uns neue Märkte und Geschäftsmodelle. Wir bekennen uns zu unserer gesellschaftlichen und ökologischen Verantwortung in allen Regionen, in denen wir tätig sind. 

Ihr(e) Ansprechpartner

Janz marcus.janz@k-plus-s.com
Marcus Janz
Leiter Communications & Brands und Pressesprecher Standorte

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