Mit Werra 2060 sorgen wir für Rohstoffsicherheit
Der Name ist Programm: Mit dem Transformationsprojekt Werra 2060 machen wir es möglich, die Vorräte der Kali-Lagerstätte an der Werra bis zum Jahr 2060 abzubauen. Wir verlängern die Laufzeit des Werks Werra, sichern langfristig Arbeitsplätze und Wertschöpfung in der Region und verringern gleichzeitig unseren ökologischen Fußabdruck. Außerdem tragen wir zur Absicherung der Rohstoffversorgung in Europa bei. Denn unser Werk Werra produziert etwa die Hälfte aller kalium- und magnesiumhaltigen Düngemittel in der EU und kann damit einen Großteil des europäischen Bedarfs decken. Um das auch in Zukunft gewährleisten zu können, werden wir an unserem größten deutschen Standort 600 Mio. Euro investieren.
Unser Ziel ist es, die Herstellung wertvoller Düngemittel langfristig zukunftssicher und wettbewerbsfähig zu machen. Werra 2060 berücksichtigt sowohl umweltpolitische Herausforderungen als auch die Marktentwicklung.

Das Transformationsprojekt Werra 2060 ist ein zentraler Baustein der K+S-Unternehmensstrategie und wird sozialpartnerschaftlich vom Unternehmen und der Arbeitnehmervertretung vorangetrieben. Wir werden mit Werra 2060 unserem Anspruch gerecht, Vorreiter für umweltschonenden und nachhaltigen Bergbau zu sein, wie wir es uns mit unserem Leitbild vorgenommen haben.
Trockene Aufbereitung und neues Abbauverfahren
Das Verbundwerk Werra geht für das Projekt Werra 2060 neue Wege in Produktion und Gewinnung. Möglich wird das durch technische Innovationen von K+S. Sie werden in den kommenden Jahren an mehreren Standorten umgesetzt.
Die Fabrik Wintershall wird bis in das Jahr 2027 auf ein trockenes Aufbereitungsverfahren umgestellt. K+S setzt dabei auf die sogenannte elektrostatische Trennung (ESTA-Verfahren), um Salzminerale ohne den Einsatz von Wasser trocken zu sortieren. Diese im Unternehmen etablierte Technologie ist jetzt nochmals entscheidend weiterentwickelt worden. Nachgeschaltete energie- und abwasserintensive Heißlöse- und Flotationsverfahren werden deshalb nicht mehr benötigt und eingestellt.
Erfahren Sie mehr über unser innovatives ESTA-Verfahren.
Die Fabrik Unterbreizbach wird zum Veredelungsstandort weiterentwickelt und spezialisiert sich auf die Granulierung des in der Wintershaller Fabrik produzierten feinen Korn-KALI. Der Betrieb der Granulierung folgt der Laufzeit des Gesamtprojekts und ermöglicht dem Standort Unterbreizbach eine langfristige Perspektive bis zum Jahr 2060. Das Heißlöseverfahren wird auch in Unterbreizbach eingestellt.
Die Förderung in der Grube Unterbreizbach läuft bis zum Jahr 2040, wenn die Vorräte erschöpft sein werden. Ab Mitte 2027 wird das Rohsalz aus der Grube Unterbreizbach in den Fabriken Hattorf und Wintershall verarbeitet. In der Grube Hattorf-Wintershall wird ein neues Abbauverfahren eingesetzt, der sogenannte Sekundärabbau mit Trockenversatz. Dadurch gewinnt K+S wertstoffreiche Bereiche hinzu - die Wertstoffgehalte des gesamten Rohsalzes und auch die Fabrikausbeute steigen. In diesem Zuge werden feste Produktionsrückstände aus der ESTA in Wintershall in die Abbauhohlräume gebracht und wirken stabilisierend. So kann ein Teil des in den Pfeilern vorhandenen wertvollen Rohsalzes, das bisher in der Grube blieb, abgebaut und weiterverarbeitet werden.
Lernen Sie unsere neuen Abbauverfahren im Video kennen.
Wir reduzieren Rückstände und CO2-Emissionen
Es gibt keine Rohstoffproduktion ohne Eingriff in die Umwelt. Dank der Transformation der Kaliproduktion im Werra-Revier werden diese Umweltauswirkungen in Zukunft jedoch massiv verringert. Die innovative Kombination aus trockenem Aufbereitungsverfahren und Sekundärabbau bringt drei große Vorteile mit sich:
- Halbierung der Produktionswässer: Dank der Weiterentwicklung der ESTA-Technik wird bei der Düngemittelproduktion an den Standorten Wintershall und Unterbreizbach künftig auf nasse Aufbereitungsverfahren vollständig verzichtet. Dadurch entstehen dort auch keine salzhaltigen Produktionswässer mehr. Die Menge der insgesamt am Werk Werra anfallenden Produktionswässer, die entsorgt werden müssen, wird um etwa 50 Prozent reduziert. Das entlastet unmittelbar die Werra: K+S hat zugesagt, ab dem Jahr 2028 keine Produktionswässer mehr in den Fluss einzuleiten.
- Weitgehender Stopp der Aufhaldung: Das neue Sekundärabbauverfahren gestattet es, die festen Rückstände aus der Kaliproduktion wieder dorthin zurückzubringen, wo sie herkommen – in das Bergwerk. Anstatt wie bisher auf die Halde gebracht zu werden, dienen sie dort als Versatzmaterial. Dadurch wird die Aufhaldung am Standort Wintershall ab 2028 um etwa 90 Prozent reduziert, und die Halde hört nahezu auf zu wachsen.
- Halbierung der CO2-Emissionen: Das trockene ESTA-Verfahren hat gegenüber den bisherigen nassen Aufbereitungsverfahren den Vorteil, dass deutlich weniger Energie benötigt wird und Produkt und Rückstände nicht mehr getrocknet werden müssen. Das senkt den Dampfbedarf massiv, sodass die CO2-Emissionen an den Standorten Wintershall und Unterbreizbach um etwa 50 Prozent reduziert werden.
Korn-KALI in bewährter Qualität
Auch in Zukunft steht K+S für Zuverlässigkeit und bewährte Qualität bei seinen Düngemitteln und sichert die Versorgung des deutschen und europäischen Marktes aus der heimischen Produktion.
Mit der zunehmenden Fokussierung auf trockene Produktionsverfahren entwickelt K+S sein Portfolio an Düngemittelspezialitäten weiter und setzt in Zukunft verstärkt auf den bekannten und beliebten Kalium- und Magnesiumdünger mit Schwefel - Korn-KALI.
Einzige Veränderung: Die Nährstoffzusammensetzung wird sich aufgrund der geänderten Rohstoffzusammensetzung und Verarbeitung ab dem Sommer 2025 leicht verändern.