Umwelt
Rund 90 % der Produktionsmenge werden mit der Bahn transportiert – daneben hat auch die Binnenschifffahrt eine wichtige Bedeutung für die nachhaltige und umweltschonende Logistikkette des Werkes Zielitz.
Als Produktionsrückstand bleibt mineralisch verunreinigtes Steinsalz zurück, das aufgehaldet wird. Die Halden unterliegen strengen Umweltauflagen, deren Einhaltung behördlich überwacht wird. Zur Überwachung der Umweltauswirkungen wird ein umfangreiches Monitoring eingesetzt.
Mit einem eigenen Industriekraftwerk hat der Standort Zielitz auf Basis der Kraft-Wärme-Kopplung eine weitestgehend autarke und effiziente Energieversorgung aufgebaut. Der Wirkungskreis liegt bei über 90 Prozent. Der Strom bzw. Dampf für die übertägigen Produktions- und Trocknungsanlagen wird ausschließlich auf Basis von Erdgas erzeugt. Die Eigenversorgung mit Elektrizität liegt bei ca. 65 %.
Die 1995 in Betrieb genommene Untertage-Deponie Zielitz garantiert eine langzeitsichere Beseitigung von Sonderabfällen wie zum Beispiel Rückständen aus Verbrennungsanlagen oder Filterstäuben aus der Metallurgie. Die besonderen geologischen Vorteile der Salzlagerstätte und der an höchsten Umweltstandards ausgerichtete Deponiebetrieb, der intensiver behördlicher Aufsicht unterliegt, bilden die erforderlichen Voraussetzungen, diese Abfälle für alle Zeiten der Biosphäre zu entziehen.
Die Haldenkapazitätserweiterung II (HKE II) des Kaliwerkes Zielitz
Eine stetig wachsende Weltbevölkerung sorgt für steigende Ansprüche bei der Qualität und der Menge der weltweit produzierten Nahrungsmittel. Um die globale Versorgung mit Nahrungsmitteln sicherzustellen, braucht es eine effiziente und optimale Düngung der vorhandenen landwirtschaftlichen Flächen.
Im Zuge dessen steigt seit Jahren der weltweite Bedarf an Kalidüngemittel. Das Werk Zielitz gehört zu den international leistungsfähigsten Kalistandorten und produziert seit 1973 Düngemittel, um die stetig steigende Nachfrage zu befriedigen.
Im Rahmen der übertägigen Aufbereitungsprozesse wird der Wertstoff (Kaliumchlorid) von den sonstigen Bestandteilen des Rohsalzes getrennt. Dabei fallen mit der Kaliproduktion weltweit unvermeidbar Aufbereitungsrückstände an, deren weitere Verwertung derzeit technisch nicht möglich, ökologisch nicht nachhaltig und wirtschaftlich nicht sinnvoll ist – so auch in Zielitz. K+S und das Kaliwerk Zielitz operieren nach dem „Stand der Technik“ und unternehmen vielfältige Anstrengungen zur Reduzierung der Auswirkungen der mit dem Bergbau unvermeidlich verbundenen Eingriffe in Natur und Landschaft.
Haldenerweiterung sichert Zukunft
Um die Produktion am Standort Zielitz weiter zu sichern, ist daher auch künftig die Aufhaldung der unvermeidbaren Rückstände aus der Aufbereitung des Rohstoffs unter Einhaltung der gesetzlich vorgegebenen Umwelt- und Sicherheitsanforderungen erforderlich. Da die aktuell vorhandene Haldenerweiterungsfläche Ende dieses Jahrzehntes erschöpft sein wird, planen wir eine Erweiterung der aktuell genehmigten Aufstandsfläche, die Haldenkapazitätserweiterung II (HKE II).
Die Erschließung der untertägigen Lagerstätte, verbunden mit der Erweiterung der übertägigen Anlagen und Halden, folgt der Zielstellung des Landes Sachsen-Anhalt, dokumentiert im Landesentwicklungsplan LEP LSA 2010, und setzt diese konkret um.
Nach derzeitigen Planungen wird die Kapazität der zu beantragenden Erweiterungsfläche von ca. 200 ha die Rückstandsaufhaldung bis Mitte des Jahrhunderts absichern und ist somit die Grundvoraussetzung für weitere rund 40 Jahre Kaliproduktion am Standort Zielitz.
Das Genehmigungsverfahren zur Erweiterung der Rückstandshalde
Aufgrund des erforderlichen Flächenbedarfs von mehr als 10 ha und der gesetzlichen Regelungen ist für das Bergbauvorhaben eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) nach der bergrechtlichen UVP-V Bergbau durchzuführen. Dazu wird ein Rahmenbetriebsplan aufgestellt, für dessen Zulassung ein Planfeststellungsverfahren unter Beteiligung der zuständigen Behörden, der Öffentlichkeit und anerkannter Vereine erforderlich ist. Das Genehmigungsverfahren wird vom Landesamt für Geologie und Bergwesen des Landes Sachsen-Anhalt (LAGB) geführt.
Der erste Schritt des Verfahrens bildet der sog. „Scoping“-Termin („Die Unterrichtung über die voraussichtlich beizubringenden Unterlagen“ gemäß § 5 UVPG), der für dieses Verfahren bereits am 13. Dezember 2011 stattfand. Die im Rahmen der Umweltverträglichkeitsuntersuchung notwendigen Fachgutachten wurden erstellt und die Übereinstimmung des Vorhabens mit den gesetzlichen Umweltstandards und Grenzwerten in Bezug auf folgende Schutzgüter wurden überprüft:
- Menschen, einschließlich der menschlichen Gesundheit, Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt,
- Boden, Wasser, Luft, Klima und Landschaft,
- Kulturgüter und sonstige Sachgüter sowie
- die Wechselwirkung zwischen den vorgenannten Schutzgütern.
Am 4. Oktober 2017 wurde der Antrag auf Planfeststellung für die Haldenkapazitätserweiterung II (HKE II) durch Vorlage des Rahmenbetriebsplanes beim zuständigen Landesamt für Geologie und Bergwesen (LAGB) eingereicht.
Die Antragsunterlagen wurden von der Genehmigungsbehörde geprüft und sind öffentlich ausgelegt.
Planfeststellungsverfahren Haldenkapazitätserweiterung II, Werk Zielitz
Das Landesamt für Geologie und Bergwesen (LAGB) Sachsen-Anhalt hat den Antrag vom 29.05.2019 für den vorzeitigen Beginn von Teilmaßnahmen zur Erweiterung der Rückstandshalde des Kaliwerkes Zielitz genehmigt. Damit hat das Werk die Möglichkeit, die für die Fortführung der Produktion am Standort Zielitz bereits heute erforderlichen vorbereitenden infrastrukturellen Teilmaßnahmen durchzuführen.
Ziel ist es, das Planfeststellungsverfahren für die Haldenerweiterung bis 2020 abzuschließen.
Mit mehr als 1.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, davon ca. 140 jungen Menschen in der Ausbildung, ist das Kaliwerk Zielitz einer der größten Arbeitgeber in Sachsen-Anhalt. Mit den indirekt verbundenen Arbeitsplätzen sichert das Werk Zielitz insgesamt über 3.000 Arbeitsplätze.
Während des gesamten Genehmigungsverfahrens informiert K+S frühzeitig, aktiv und offen über das Verfahren und die geplanten Maßnahmen. Daher steht K+S in engem Dialog mit der vom Vorhaben betroffenen Öffentlichkeit sowie mit Behörden, Politikern und Medien.